Der Markt für Sportrechte wächst, aber je nach Sportart unterschiedlich stark. Die stärksten Zugpferde sind Fußball und Handball. Eishockey und Basketball hingegen verlieren an Bedeutung. Das zeigt der von Deloitte und dem ISS Institut für Sportmanagement zum dritten Mal veröffentlichte Deutsche Sport Marketing Index (DSMI).
Die Mehrheit der Repräsentanten aus Sportvereinen, Verbänden, sponsoringtreibenden Unternehmen, Agenturen und Medien erwartet Zuwächse zwischen 5 und 15%. Das gilt vor allem für Sponsoring: Drei Viertel der Umfrageteilnehmer blicken hier optimistisch in die Zukunft. Noch mehr Befragte als im Vorjahr glauben an wachsende TV-Vermarktungserlöse der DFL.
Die leicht abnehmende Beliebtheit des Handball zeigt sich deshalb vor allem beim Sponsoring: Zwar wird erwartet, dass das Wachstum in der Sponsoringvermarktung – im Unterschied zu Eishockey und Basketball – beim Handball deutlich ausfällt, der direkte Vergleich zur Einschätzung des Vorjahrs zeigt jedoch, dass es nicht mehr ganz so viele sind, die hier steigende Erlöse vorhersagen. 2007 waren es knapp 80% der Befragten, 2008 nur noch 64%. Diese Zahl stieg hingegen für die 1. Fußball-Bundesliga von 82 auf 84%. Ebenfalls unangefochten an der Spitze steht der Fußball bei den Prognosen zu den Ticketing-Erlösen: 67% erwarten in der 1. Fußball-Bundesliga Steigerungen, beim Handball sind es immerhin noch 53%. In allen Sportarten sind die Einnahmeprognosen aus dem Hospitality-Bereich wie gastronomische Angebote in den Arenen ebenfalls positiv. Auch hier sagen 67% für die 1. Fußball-Bundesliga ein Wachstum voraus, beim Handball sind es 60%. Auf deutlich niedrigerem Niveau präsentiert sich die Situation beim Merchandising: Nach Ansicht der Befragten existieren hier über alle Ligen hinweg die wenigsten Steigerungspotenziale.
Die Vermarktungskanäle entwickeln sich grundsätzlich positiv, aber schwächer als 2007. Die dezentrale Internetvermarktung wird bei allen Profiligen als überdurchschnittlich positiv eingeschätzt, bei der dezentralen Mobile-Vermarktung zumindest für Fußball. Nimmt man jeweils die zentrale Vermarktung über beide Kanäle hinzu, zeigt sich ein Rückgang der positiven Einschätzungen im Vergleich zum Vorjahr – dieser folgt damit der Negativtendenz, die bereits 2007 erkennbar war. Ein zentrales Thema ist die TV-Vermarktung: Hier erwarten 81% mehr Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte bei der 1. Fußball-Bundesliga, bei der 2. Liga sind es 79%. Im Handball gibt es wiederum eine Negativentwicklung: Sagten 2007 noch 72% Erlössteigerungen durch die TV-Vermarktung voraus, so sind es in diesem Jahr nur 56%.
Insgesamt gilt: Fußball und Handball sind nach wie vor die Sportarten mit den größten Potenzialen, die Einschätzungen für Eishockey und Basketball sind dagegen eher zurückhaltend. Vor allem beim Fußball – mit Abstrichen auch beim Handball – sieht es sowohl bei der Hospitality-, TV- als auch der Internet- und Mobile-Vermarktung gut aus. Vergleicht man die Prognosen von 2008 und 2007, so ist jedoch eine gewisse Ernüchterung festzustellen. Das gilt besonders für den Handball.
(ots/ml)