Die Industrieunternehmen in Westdeutschland planen auch 2008 – trotz Konjunktureintrübung – ihre Investitionen zu erhöhen. Das zeigt der ifo-Investitionstest Westdeutschland vom Frühjahr 2008. Rund 9% Zuwachs sollen es gegenüber dem Vorjahr werden. Gut 43 Milliarden Euro gab das westdeutsche verarbeitende Gewerbe im Jahr 2007 für neue Bauten und Ausrüstungsgüter aus und erreichte damit gegenüber 2006 bereits ein Plus von 10%, zu dem alle Hauptgruppen beitrugen.
Trotz der vermehrten Anzeichen für eine konjunkturelle Eintrübung werden nach dem derzeitigen Planungsstand die Investitionen im westdeutschen verarbeitenden Gewerbe 2008 nochmals zunehmen. Bei der Umfrage, für die das ifo-Institut von April bis Mai 2008 gut 1800 Industrieunternehmen befragte, gaben 70% der Befragten an, mehr investieren zu wollen, knapp 27% planen dieses Jahr weniger zu investieren als 2007. Die restlichen 3% wollen ihre Ausgaben für neue Bauten und Ausrüstungsgüter konstant halten.
„In fast allen Hauptgruppen des verarbeitenden Gewerbes werden 2008 Investitionszuwächse zu erwarten sein, einen besonders starker Anstieg der Investitionsausgaben, nämlich rund 15%, haben die Unternehmen des Investitionsgüter produzierenden Gewerbes vorgesehen. Nur die Nahrungs- und Genussmittelhersteller wollen ein im Vergleich zu 2007 unverändertes Investitionsniveau halten“, präzisiert Annette Weichselberger, ifo-Umfrageexpertin, die Ergebnisse.
Hauptzielsetzung der Investitionstätigkeit im Jahr 2008 ist, wie auch das Jahr zuvor, die Kapazitätserweiterung, und zwar in erster Linie mit der Absicht, das bestehende Produktionsprogramm auszuweiten bzw. zu verändern. 68% beabsichtigen in Erweiterungsmaßnahmen zu investieren. An zweiter Stelle stehen Ersatzbeschaffungen, während das Rationalisierungsmotiv, das von rund 10% der Unternehmen als Investitionsanlass genannt wurde, weiter an Bedeutung verliert. (ifo/ml)