Mit einer Zunahme um 8,4 Punkte verbesserte sich im August der Wert der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland entgegen den Erwartungen deutlich. Er liegt nach -63,9 Punkten im Vormonat aktuell bei -55,5 Punkten. Allerdings verharren die Erwartungen damit weiterhin unter ihrem historischen Mittelwert von 28,3 Punkten. Immerhin signalisiere die Verbesserung der Erwartungswerte – so das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) – dass sich die Befürchtungen der Finanzmarktexperten über die Konjunkturabschwächung in Grenzen halten.
Der jüngste Rückgang des Ölpreises sowie die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar dürften die Sorgen um die Konjunktur gemildert haben. Die Finanzmarktexperten haben sich laut ZEW von der negativen Zuwachsrate im zweiten Quartal zu Recht nicht sonderlich beeindrucken lassen. „Insgesamt gehen sie von einer zwar schwächeren, aber alles in allem robusten Konjunkturentwicklung aus und befürchten naheliegenderweise keine Rezession,“ kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz die Zahlen seines Instituts.
Der jüngste Rückgang des Bruttoinlandsprodukts blieb aber dennoch nicht ohne Folgen: Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage im August hat sich spürbar verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 26,2 Punkte auf minus 9,2 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im August jedoch um 8,0 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegen nun bei minus 55,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im August um 18,9 Punkte ab und steht nun bei minus 22,2 Punkten. (ZEW/ml)