Absturz, aber noch keine Rezession in Deutschland

Wie einem Interview in der Montagsausgabe des Handelsblatts mit dem Leiter des renommierten ifo-Instituts in München, Hans-Werner Sinn (Bild links), zu entnehmen ist, werden die Daten des kommenden ifo-Konjunkturtests verheerend ausfallen. Man habe zwar schon länger mit einer Wachstumsrate von nur noch 1% bis zum nächsten Jahr gerechnet, aber möglicherweise sei auch das zu hoch. Die letzten Werte zeigten laut Sinn sehr stark nach unten. Es gäbe „einen regelrechten Absturz“. Sinn wörtlich:  „Der Abschwung hat begonnen“ und werde im nächsten Jahr an Kraft gewinnen.

Noch will auch Sinn nicht von einer Rezession sprechen, selbst wenn das dritte Quartal eventuell negativ ausfallen sollte und damit die Kriterien eigentlich erfüllt wären. Grund: Die geschrumpfte Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal lasse sich vor allem mit einer statistischen Gegenreaktion auf das wachstumsstarke erste Vierteljahr begründen. Sinn ist darüber hinaus durchaus optimistisch, denn anders als vor dem letzten Abschwung stehe die deutsche Wirtschaft dieses Mal besser da.
(ml)