Wer als Ingenieur erfolgreich sei möchte, muss das Handwerk des sozialen Netzwerkens beherrschen. Das ergab eine Umfrage des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum unter mehr als 500 Ingenieuren. Allerdings zählt für 83% dieser Befragten nicht so sehr die klassische Karriere mit schnellem Aufstieg oder hoher Personalverantwortung, sondern eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vor allem für jüngere Arbeitnehmer unter 40 Jahren ist die Vereinbarkeit von Karriere und Familie das Wichtigste. Ein schneller Aufstieg ist dagegen nur für 39% entscheidend.
Auch die Karrierefaktoren und -strategien verändern sich laut Studie. So wird bei der Weiterbildung in erster Linie eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit angestrebt und erst in zweiter Linie der Ausbau technischer Fachkenntnisse und Führungskompetenzen. „Innovationen werden heute mehr denn je in internationalen Projektgruppen erarbeitet. Ein zunehmend internationaler Kundenstamm in den meisten Unternehmen fordert zudem mehr kommunikative Kompetenzen“, erklärte Prof. Dr. Uta Wilkens, Leiterin des Instituts für Arbeitswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, die Entwicklung. Eng damit zusammen hängt der Aufbau von leistungsfähigen Netzwerken: Die Teilnehmer der Studie gaben an, dass das Kontakteknüpfen und Pflegen für sie die wichtigste Karrierestrategie darstellt.
Der VDI will mit der Studie konkrete Hinweise und Gestaltungsempfehlungen für das Personalmanagement geben und Ingenieuren Hilfestellungen bei der Karriereentwicklung bieten. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen wird Anfang 2009 erscheinen. Darin wird ein Kapitel enthalten sein, das sich explizit an Unternehmen wendet, die damit ihre Mitarbeiterentwicklung und –bindung besser auf die Zielgruppe Ingenieure abstimmen können.
Eine Vorab-Version der Studie mit einigen markanten Ergebnissen in grafisch aufbereiteter Form (z.B. Bild oben) steht im Internet bereits zur Verfügung. (VDI/ml)