München und Dresden sind wieder einmal die Sieger beim Großstadt-Ranking 2008 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche. Bayerns Hauptstadt belegt auch dieses Jahr den 1. Platz im Gesamtranking der 50 größten Städte Deutschlands – vor Münster, Frankfurt/Main, Karlsruhe und Düsseldorf. Auch Dresden ist ein Wiederholungstäter: Es wurde erneut Erster im Dynamik-Ranking. In keiner anderen deutschen Großstadt entwickelte sich zwischen 2002 und 2007 die Wirtschaft schneller.
Im Dynamik-Ranking folgen auf Sachsens Hauptstadt Dresden die Städte Leipzig, Saarbrücken, Münster und Mannheim.
München, der Gesamtsieger, schaffte es mit 132,5 Punkten wie schon im Vorjahr unangefochten an die Spitze. Das Rezept der Bayern: höchste Kaufkraft und Wirtschaftspotenz, aber auch ausgezeichnete Arbeitsmarktdaten. So ist die Frauenerwerbsquote hier an der Isar höher als in anderen deutschen Städten. Das alles bleibt nicht ohne Folgen: Entgegen dem demografischen Trend nimmt die Einwohnerzahl der attraktiven Großstadt noch immer kräftig zu.
Am anderen Ende der Skala landete der ewige Rivale der Süddeutschen aus dem Nordosten, Berlin, mit gerade mal etwas mehr als der halben Punktzahl (76,6). Trotz angesagter Szene und vielen Vorschusslorbeeren will es der Hauptstadt scheinbar nicht gelingen, auch die Wirtschaft für sich zu begeistern. Dabei muss die Lage im Osten der Republik durchaus kein Makel sein, im Gegenteil.
Ostdeutsche Städte „befinden sich auf der Überholspur“, charakterisiert Michael Inacker, stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche die höchst positive Entwicklung im Osten. Vor allem in Dresden und Leipzig förderte das hohe Wirtschaftswachstum auch den Arbeitsmarkt und die Sozialstrukturen. Chemnitz machte ganze 14 Plätze im Gesamtranking wett und verbesserte seinen Wohlstand deutlich. Ostdeutsche Städte profitieren nach Meinung Inackers überwiegend von einer gelungenen Mischung aus attraktiven Arbeitskosten und hohen Investitionsquoten.
Eine weitere gute Nachricht: Die Schere zwischen den führenden Städten und den strukturschwachen Städten schließt sich. Bei der Wirtschaftskraft (Bruttoinlandsprodukt je Einwohner) haben die Städte auf den letzten 10 Plätzen immerhin 5,6% ihres Rückstands auf die Top 10 aufholen können. Der Abstand bei den Arbeitseinkommen ist nahezu unverändert.
Die Bedeutung eines hohen Bildungsniveaus für die Standortqualität einer Stadt wird durch das Großstädte-Ranking eindrücklich belegt. So weisen die Top 10-Städte des Dynamik-Rankings bei allen Bildungsindikatoren deutlich bessere Werte auf als die Städte auf den letzten 10 Plätzen.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und die WirtschaftsWoche haben die 50 größten Städte Deutschlands nach 104 ökonomischen und strukturellen Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitseinkommen und Investitionen abgeklopft. Das Gesamtranking, das von Wissenschaftlern der Kölner IW Consult errechnet wurde, besteht je zur Hälfte aus dem Niveau- und dem Dynamik-Ranking. In das Niveau-Ranking fließen absolute Werte – zumeist aus dem Jahr 2007 – ein, darunter Kaufkraft, Arbeitsplatzversorgung, Wirtschaftsfreundlichkeit, aber auch die Zahl der Hochqualifizierten und Schulden je Einwohner. Hier werden die ersten fünf Plätze von München, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Karlsruhe belegt. In das Dynamik-Ranking gehen die Veränderungen dieser Indikatoren, überwiegend von 2002 bis 2007, ein.
Die detaillierten Stärken-Schwächen-Profile aller 50 untersuchten Großstädte mit ausgewählten Indikatoren können im Internet nachgelesen werden. (ots/ml)
MittelstandsWiki meint: Wir gratulieren München und Dresden ganz herzlich zu diesen tollen Ergebnissen. Beide Städte sind nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern wunderschöne Städte mit Flair und wunderbaren, weltoffenen und liberalen Bürgern. (ml) |