Durch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sind wieder mehr Menschen aus Bevölkerungsgruppen in die Berufstätigkeit zurückgekehrt, die in der Vergangenheit wenig Jobchancen besaßen, darunter jene im Alter von 55 und mehr Jahren. Wie aus dem „Nationalen Strategiebericht – Sozialschutz und soziale Eingliederung 2008 bis 2010“ der Bundesregierung hervorgeht, ist in dieser Altersgruppe das Lissabon-Ziel mit 51,5% im Jahr 2007 bereits übertroffen worden.
Der Bericht der Regierung nimmt auch zur Entwicklung des Arbeitsmarktes insgesamt Stellung. So lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im März 2008 wieder bei 27,22 Millionen und entsprach damit dem Stand des Jahres 1998. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Jahr 2007 auf jahresdurchschnittlich 3,77 Millionen und entsprach damit dem Stand des Jahres 1994.
Die Erwerbstätigenquote für Frauen ist zwischen 2005 und 2007 um über 3 Prozentpunkte auf 64% gestiegen sei. Auch für Geringqualifizierte gibt es wieder mehr Arbeit. „Während es zu Beginn des Jahrzehnts für Geringqualifizierte immer schwieriger wurde, Beschäftigung zu finden und die Erwerbstätigenquote von 55,3% im Jahr 2000 auf 40,7% im Jahr 2004 zurückging, ist nun eine Umkehr des Trends zu verzeichnen“, schreibt die Regierung in ihrem Bericht. So sei die Erwerbstätigenquote in diesem Bereich wieder auf 44,9% angestiegen. Der Bildungsgrad habe einen deutlichen Effekt auf die Armutsrisikoquote. Während in Deutschland nur 4% der Personen mit Hochschulabschluss armutsgefährdet seien, liege dieser Anteil bei Personen mit Hauptschulabschluss bei 10%. Auch die Situation für schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt habe sich verbessert.
Das Armutsrisiko von Familien mit Kindern sei in starkem Maße davon abhängig, ob und wie viele Bezieher von Erwerbseinkommen im Haushalt leben. Kinder seien vor allem dann von Armut betroffen, wenn sie in Alleinerziehenden-Haushalten oder in Haushalten mit geringer Erwerbsbeteiligung leben würden, so die Regierung. Die Armutsrisikoquote von Erwerbslosenhaushalten mit Kindern betrage 48%.
Der vollständige Bericht steht kostenlos per Download zur Verfügung.
(Deutscher Bundestag/ml)