Die ZEW-Konjunkturerwartungen des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) haben sich im September für Deutschland deutlich um 14,4 Punkte verbessert. Sie liegen nun bei minus 41,1 Punkten nach minus 55,5 Punkten im Vormonat. Dazu trägt zum einen der anhaltende Rückgang des Ölpreises bei, in dessen Folge Konsumenten und Unternehmen entlastet werden. Zum anderen kommt aber auch die Abwertungstendenz des Euro gegenüber dem US-Dollar dem deutschen Export zu Gute.
Eine getrennte Auswertung der 31 Antworten, die nach dem Konkurs der viertgrössten US-Investmentbank Lehman Brothers beim ZEW eingetroffen sind, zeige – so das Institut — dass sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland durch die Bankenpleite nicht verschlechtert haben. Die Erwartungen für die Entwicklung der Aktienmärkte wurden jedoch massiv nach unten korrigiert.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich im September verbessert. Der entsprechende Indikator steigt um 8,2 Punkte auf minus 1,0 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbessern sich laut Institut im September gegenüber dem Vormonat um 14,8 Punkte und liegen nun bei minus 40,9 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im September um 12,2 Punkte zu und steht nun bei minus 10,0 Punkten. (ZEW/ml)
MittelstandsWiki meint: So sehr wir positive Nachrichten lieben – diese enorme Aufhellung der Konjunkturerwartungen scheinen den meisten anderen Prognosen völlig zu widersprechen. Wir zweifeln keineswegs an der Auswertung und Kompetenz des ZEW, können uns diesen Optimismus andererseits aber aus den uns vorliegenden weiteren Wirtschaftsmeldungen absolut nicht erklären. Diese Meinung teilen wir übrigens mit einer Reihe von Finanzexperten. (ml) |