Noch rund ein Jahr soll die sich abzeichnende Konjunkturschwäche in Deutschland nach Einschätzung der Volkswirte der KfW Bankengruppe andauern. Erst Mitte des kommenden Jahres werde eine Erholung eintreten, glauben sie – allerdings nur, wenn bis dahin keine weiteren Belastungen eintreten. Für das Jahr 2008 rechnen die Ökonomen der KfW mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8%. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten KfW Investbarometer hervor.
Nachdem die deutsche Volkswirtschaft dank ihrer Wettbewerbsfähigkeit lange Zeit den Abwärtstendenzen widerstehen konnte, zeigen die vielen Belastungsfaktoren nun auch hierzulande Wirkung. Der immer noch hohe Eurokurs, die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise, die Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie Schwierigkeiten wichtiger Handelspartner schwächen den Konsum, die Investitionen und den Außenbeitrag deutlich.
Die genannten Belastungsfaktoren werden nach Meinung der KfW-Fachleute voraussichtlich bis Mitte 2009 anhalten. Ab dem zweiten Halbjahr 2009 sollte sich die konjunkturelle Lage jedoch aufhellen. Aufgrund der guten Wettbewerbsposition Deutschlands sollte sich ein Wiedererstarken der Weltwirtschaft unmittelbar positiv auf den Außenbeitrag auswirken. Vorausgesetzt, die Finanzmarktkrise in den USA hat dann ihren Tiefstpunkt durchschritten.
Weitere Voraussetzung ist ein Rückgang der Zinsschere zwischen dem Euroraum und den USA. Er sollte einem weiteren Euroanstieg entgegenwirken und den Export kräftigen. Auch seien Steigerungen der realen Kaufkraft durch Lohnsteigerungen in Verbindung mit einer gesunkenen Inflationsrate wahrscheinlich, die die Konsumnachfrage beleben würde. Unter diesen Voraussetzungen erwartet die KfW für das Jahr 2009 ein Wirtschaftswachstum von 0,6%.
Der aktuelle KfW Investbarometer steht per Download im Internet kostenlos zur Verfügung.
(ots/ml)