Auf der heutigen Sitzung beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins für den Euro (Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte) unverändert bei 4,25% zu belassen. Konstant bleiben laut EZB auch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefaziliät (5,25 % bzw. 3,25 %).
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet begründete die Entscheidung unter anderem mit einer „Episode schwacher Aktivität“ für die Eurozone. Er sprach aber auch von einer schrittweisen Erholung in der Zukunft. Trichet und die EZB sei von der gegenwärtigen Schwäche nicht überrascht worden.
Um die Einschätzung der EZB noch zu unterstreichen, gab Trichet eine deutlich nach unten korrigierte Wachstumsprognose der EZB-Experten für das laufende und das kommende Jahr bekannt. Diese rechnen für das laufende Jahr 2008 mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um1,4%. Die denkbare Bandbreite liegt laut Experten zwischen minimal 1,1% und maximal 1,7%. Im kommenden Jahr könne das Wachstum zwischen 0,6% und 1,8% betragen, die größte Wahrscheinlichkeit liege aber bei 1,2%.
(ml)