Der Nutzfahrzeugmarkt legte von Januar bis August 2008 um 3,9% auf 224.364 Neuzulassungen zu. Zum Jahresende erwartet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) ein Zulassungsergebnis von rund 334.000 Einheiten und damit das gleiche Zulassungsniveau wie im Rekordjahr 2007. Bis zum Jahresende wird sich nach Meinung des Verbandes die Marktlage jedoch besonders im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge verschlechtern. Die Verschiebung der Entscheidung zur neuen Mauthöhe trage erheblich zur Verunsicherung der Kunden bei, mahnte VDIK-Präsident Volker Lange (Bild links) bei der Vorstellung der Prognose seines Verbands. Es sei bedauerlich, dass sich die Bundesregierung bei Festlegung der künftigen Mauthöhe auf Zahlen des umstrittenen Wegekostengutachtens 2007 stützt; hier seien einige praxisferne Annahmen getroffen worden, kritisiert Lange. Er fordert deshalb, „dass die Mauteinnahmen endlich ausschließlich zum Ausbau der Straßenverkehrsinfrastruktur eingesetzt werden. Darüber hinaus dürfen zusätzliche Einnahmen nicht dazu führen, dass die Finanzierung aus dem Steueraufkommen zurückgefahren wird“ .
Die Nutzfahrzeug-Branche sei zukunftsfähig, so Lange weiter. Der Löwenanteil der boomenden Branche Gütertransport finde auch in Zukunft auf der Straße statt. Der „Masterplan Güterverkehr und Logistik“ des Bundesverkehrsministeriums greife zwar wichtige Punkte auf, trage aber leider der zukünftigen Bedeutung der Verkehrsträger immer noch nicht realistisch Rechnung. Schiene, Binnenschiff und Luftfracht kämen unbestritten wichtige, aber eben auch in Zukunft nur ergänzende Funktionen im Güterverkehr zu. Bundesregierung und Parlament müssten deshalb endlich Konsequenzen ziehen. Der Anteil der Investitionen in die Straßenverkehrsinfrastruktur müsse deutlich höher sein als der in die Schiene.
Volker Lange nimmt für seine Branche in Anspruch, schon jetzt durch neue, sparsame und schadstoffarme Lkw und technische Innovationen wesentliche Beiträge zur Bewältigung des Güterverkehrs zu leisten. Aber nur wenn die Regierung die Investitionen in Straßenbau und Straßenunterhaltung erhöhe, werde Deutschland seine Mobilität im Wirtschaftsverkehr und damit seine Wirtschaftskraft erhalten können. (ots/ml)