Die Regionen Stuttgart und München sind weiterhin mit großem Abstand führend bei der industriellen Forschung und Entwicklung. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin in einer aktuellen Studie. Diese ergab auch, dass verstädterte Regionen zunehmend als Industrieforschungsstandorte in Erscheinung treten, während die meisten ostdeutschen Regionen mit Ausnahme von Dresden weiter zurückgefallen sind. Ein ausführlicher Beitrag zum Thema findet sich in der Ausgabe 39/2008 des DIW-Wochenberichts, der kostenlos per Download zur Verfügung steht.
Von 1998 bis 2007 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der industriellen Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland um 15% gewachsen. Im selben Zeitraum ist die Zahl aller in der Industrie Beschäftigten zurückgegangen. Die regionale Konzentration bei FuE ist dabei unverändert hoch geblieben. „Bemerkenswert ist der Aufholprozess der verstädterten Räume“, erläutert DIW-Experte Alexander Eickelpasch. „Zwei von fünf Regionen dieser Art haben ihren Rückstand in der FuE-Intensität aufgeholt oder ihren Vorsprung weiter ausgebaut“.
Auffällig ist auch der große Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: Unter den wenigen ostdeutschen Regionen, die bereits vor zehn Jahren überdurchschnittlich innovativ waren, konnte nur Dresden ihre Position weiter ausbauen. Dagegen vermochte keine der rückständigen Regionen sich zu verbessern, was jedoch den meisten rückständigen Regionen in Westdeutschland gelang. „Der Strukturwandel zu mehr Forschung und Entwicklung hat hauptsächlich in Westdeutschland stattgefunden, während in Ostdeutschland die Fertigung im Vordergrund stand“, mahnt Eickelpasch. (DIW/ml)