Im Juli 2008 lagen die Tarifgehälter der Angestellten in Deutschland um 2,9% über jenen im Juli 2007. Die tariflichen Stundenlöhne der Arbeiter lagen um 2,5% über dem Vorjahresmonat. Die Verbraucherpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 3,3%, so dass sich für die Kaufkraft der Tarifgehälter ein Minus von 0,4 Prozentpunkte (Angestellte) bzw. 0,8 Prozentpunkte (Arbeiter) ergibt. Damit lag der Zuwachs der Tarifverdienste nach Angaben des Statistischen Bundesamts erstmals seit April 2007 unterhalb der Verbraucherpreiserhöhung.
Zudem ist der Anstieg der Tarifverdienste vor allem auf die bereits bis einschließlich Januar 2008 wirksam gewordenen Tariferhöhungen zurückzuführen: Von Mai bis Juli 2008 stiegen die durchschnittlichen Tarifgehälter und -löhne lediglich um 0,8% bzw. 1,0%. Zwischen Mai und Juli 2008 gab es für den Tarifindex bedeutende Tarifabschlüsse im Textil- und Bekleidungsgewerbe (+3,6%), im Einzelhandel (+3,0%) sowie in der Metallindustrie (+1,7%).
Im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern ist der Anstieg der tariflichen Monatsgehälter zwischen Juli 2007 und Juli 2008 um 2,3% nur zum Teil auf die im April und Mai 2008 in vielen Bundesländern in Kraft getretenen Tarifsteigerungen im Einzelhandel zurückzuführen. Ein weiterer Teil beruht auf Tariferhöhungen im Groß- und Außenhandel, die bereits im August 2007 wirksam wurden. Ähnliches gilt für die Bereiche Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, aber auch für die Bereiche Energie und Wasserversorgung.
Demgegenüber geht der im öffentlichen Dienst verzeichnete Anstieg der Tarifverdienste um 6,5% im Juli 2008 gegenüber dem Vorjahresmonat ausschließlich auf frühere Tariferhöhungen zurück. Dazu zählen vor allem die am 1. Januar 2008 wirksam gewordenen Tariferhöhungen sowie die zum 1. April 2008 erfolgten Anpassungen der oberen Entgeltgruppen für die beim Bund beschäftigten Angestellten in den neuen Bundesländern an das Niveau im früheren Bundesgebiet. Im Zeitraum Mai bis Juli 2008 sind die durchschnittlichen Tarifverdienste im öffentlichen Dienst nicht gestiegen. (Statistisches Bundesamt/ml)