Was macht die Lebensmitteldiscounter Lidl und Aldi im Ausland erfolgreich? Worin unterscheiden sich ihre Strategien? Prof. Dr. Manfred Turban, Professor für internationales Handelsmarketing an der Fachhochschule Düsseldorf, und Julia Wolf, Absolventin des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule, haben die Strategien untersucht und miteinander verglichen. Die Studie ist nicht nur für Lebensmittelhändler mit Auslandsambitionen von Interesse. Sie zeigt auch, welche Strategien ausländische Ketten in Deutschland einsetzen könnten, soweit vergleichbare Strukturen vorhanden sind.
Gerade die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in den USA und Großbritannien und die Änderungen im Konsumentenverhalten eröffnen den Discountmärkten erhebliche Potenziale, deren Nutzung sich aber auch mit großen Herausforderungen im Management verbindet. In dem Forschungsbericht wird deutlich gemacht, dass die beiden Discountmarkt-Betreiber zwar eine vergleichbare Vorgehensweise beim Aufbau der Filialnetze im Ausland durch die eigenständige Errichtung neuer Verkaufsstellen eingeschlagen haben, dass sich ihre Vorgehensweisen – etwa bei der Auswahl der Zielmärkte, dem Zeitpunkt, dem Ressourceneinsatz und der Steuerung der Auslandsgesellschaften – allerdings stark unterscheiden.
Auch die langfristig verfolgten Unternehmensziele unterscheiden sich nachdrücklich. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Auslandsexpansion führten dazu, dass Lidl – obwohl mit der Auslandsexpansion elf Jahre später als Aldi gestartet – inzwischen über größere Filialnetze im Ausland verfügt und damit höhere Umsätze erlöst als Aldi. Dieser Erfolg wurde aber mit höheren Erschließungskosten, einer niedrigeren Leistungsstruktur der Verkaufsstellennetze im Ausland und höheren Unternehmensrisiken erkauft. Die Studie steht kostenlos als Download zur Verfügung. (idw/ml)