Die geplante Erbschaftsteuerreform droht die Fortführung vieler Familienunternehmen zu verhindern. Diese Vermutung hegen immer mehr Deutsche, wie der aktuelle Unternehmensnachfolge-Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) belegt. Demnach befürchten jetzt 27% der Senior-Unternehmer – rund 8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – dass die Erbschaftsteuer der Fortführung des Betriebes im Wege steht. Viele Senior-Unternehmer erwägen deshalb den Verkauf ihres Unternehmens oder sogar dessen Zerschlagung.
DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun: „Wir brauchen eine Reform der Erbschaftsteuer, die den Generationswechsel in unseren Familienunternehmen erleichtert. In den letzten Jahren waren es gerade die Familienunternehmen, die hierzulande investiert und besonders viele Arbeitsplätze geschaffen haben.“
Ein weiteres Ergebnis des Reports: Die Suche nach einem Nachfolger außerhalb der Familie wird schwieriger. 39% der Senior-Unternehmer fanden auf eigene Faust 2007 keinen passenden Nachfolger – 2006 waren es erst 34%.
Nach den Erfahrungen der Industrie- und Handelskammern veranlasste die gute wirtschaftliche Situation im Jahr 2007 viele Senior-Unternehmer, ihren Betrieb noch eine Weile fortzuführen. Zudem sind die Chancen für potenzielle Nachfolger auf eine gut dotierte abhängige Beschäftigung hoch. Diese wird dem Risiko einer Unternehmensübernahme oft vorgezogen. Das ist aber keine Lösung des Problems, sondern nur ein Aufschub..
Auch langfristig erwartet der DIHK, dass sich das Nachfolgeproblem im Mittelstand verschärfen wird – schon auf Grund der demografischen Entwicklung wird es weniger potenzielle Nachfolger geben.
Die Studie steht kostenlos als Download zur Verfügung. (DIHK/ml)