Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wird in dieser Woche erstmals seit 16 Jahren wieder die magische Schwelle von drei Millionen unterschreiten. Das hat das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ermittelt. Eine Zwei vor dem Komma der Arbeitslosenzahlen verzeichnete die Statistik letztmals im November 1992. Nach mehr als 30 Jahren ist es laut Studie auch endlich wieder gelungen, die Sockelarbeitslosigkeit abzuschmelzen.Ein weiteres positives Ergebnis: Mehr ältere Menschen schafften den Einstieg in Arbeit. In der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen ist der Anteil der Erwerbstätigen seit Einführung der Hartz-Reformen (2003) von 39 auf heute 52% gestiegen, also um insgesamt mehr als 1 Million Personen.
Seit 2005 wurden mehr als 1,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs geschaffen. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt sei kein Aufschwung für Minijobber und Halbtagsjobs, so die Studie. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 2005 nicht mit einer Ausweitung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen oder einer Lastenverschiebung in andere soziale Sicherungssysteme erkauft wurde. Die konjunkturelle Erholung hat in Verbindung mit den Arbeitsmarktreformen laut Studie zu einer echten Entlastung der sozialen Sicherungssysteme geführt.
Trotz dieser Erfolge bleibt jedoch noch viel zu tun: Aus der Studie des IZA geht hervor, dass in Deutschland immer noch mehr als die Hälfte der Arbeitslosen mindestens zwölf Monate ohne Beschäftigung sind. Jetzt brauche es deshalb Konzepte zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit.
(ots/ml)