Nein, Champagnerlaune herrscht ganz und gar nicht in der Immobilienbranche. Ob nur die Stimmung im Keller ist, oder auch der Markt, wird unter anderem die heute beginnende Expo Real, die größte deutsche Messe für Gewerbeimmobilien, in den nächsten Tagen zeigen. Die zu erwartenden Finanzierungsengpässe und die abflauende Konjunktur dürften den Immobilieninvestoren jedenfalls schwer im Magen liegen, auch wenn die Leerstände von Gewerbeimmobilien immer noch sinken.
Noch 2007 galt die hiesige Immobilienwirtschaft als Selbstläufer. Schließlich war das Interesse aus dem Ausland riesig, und steigende Immobilienpreise schienen nur eine Frage der Zeit zu sein. Mittlerweile werden jedoch alle Prognosen nach unten korrigiert. Der sogenannte „King-Sturge Immobilienindex (seit 2011 Jones Lang LaSalle Inc)„, der die Investitionsstimmung der Branche misst, ist allein im vergangenen Monat um 10% gesunken. Zu groß ist die Angst, dass gerade größere Immobilieninvestitionen nicht mehr finanziert werden können.
Dabei steht der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich noch ganz gut da. Anders als im Ausland haben die Preise hierzulande seit vielen Jahren stagniert, so dass ein Crash wie in den USA, Großbritannien oder Spanien nicht zu erwarten ist. Außerdem wird gerade der Gewerbeimmobilienmarkt noch eine Weile vom Beschäftigungsaufbau der zurückliegenden Jahre profitieren. Allein zwischen 2005 und 2007 sind 275.000 neue Arbeitsplätze für Bürobeschäftigte entstanden. Und auch 2008 zeigt der Trend nach oben. Da gleichzeitig weniger neu gebaut wurde, dürfte der Leerstand weiter sinken.
Vor diesem Hintergrund hat der deutsche Immobilienmarkt durchaus die Chance, sich als sicherer Hafen zu positionieren – Versicherungen, Investmentfonds und Pensionsfonds müssen schließlich auch jetzt das Geld ihrer Kunden anlegen.
Die Messe findet vom 6. bis 8. Oktober 2008 in München auf dem Messegelände in München-Riem statt. Informationen und das Messeprogramm können im Internet abgerufen werden.
(IW/ml)