Trotz Wirtschaftskrise und drohender Rezession kann sich der Großhandel über ein erkleckliches Umsatzplus im September freuen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg der Umsatz gegenüber dem September des Vorjahres um nominal 14,7% und real 7,5% . Im Vergleich zum August des laufenden Jahres konnte der Großhandel unter Berücksichtigung von Saison– und Kalendereffekten seinen Umsatz ebenfalls steigern. Gegenüber dem Vormonat betrug das Umsatzplus nominal 0,9% und real 0,5%.
Alle sechs Großhandelsbranchen erzielten im September 2008 nominal und real höhere Umsätze als im September 2007. Die höchste reale Umsatzsteigerung verzeichnete dabei der Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren mit 46,3% (nominal +31,6%).
In den ersten neun Monaten des Jahres 2008 setzte der Großhandel nominal 10,9% und real 3,5% mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) warnt allerdings vor zu großem Optimismus: Angesichts der Finanzkrise und den dramatischen Signalen aus verschiedenen Industriezweigen werde sich dieses erfreuliche Ergebnis kaum halten lassen. Jetzt komme es darauf an, rasch klare Signale an Wirtschaft und Bürger zu setzen.
Anton F. Börner, Präsident des BGA forderte deshalb bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin: „Von zentraler Bedeutung wird sein, dass die Finanzierung von Unternehmen, gerade der mittelständischen Unternehmen, nicht abreißt. Im Übrigen bleibt der Ball im Spielfeld der Politik. Sie ist am Zug, bei der Erbschaftsteuer ein klares politisches Signal an den Mittelstand zu setzen, dass sie nicht die Substanz der Unternehmen wegbesteuert.“(Statistisches Bundesamt/BGA/ml)