Europäische Unternehmen wünschen eine ständige Erreichbarkeit von Lieferanten und Geschäftspartnern, sind aber selbst kaum bereit, Gleiches ihren Kunden und Lieferanten zu bieten. So lautet das Fazit einer europaweiten Studie zum Thema „Flexibles Arbeiten in Europa und Russland“ des Marktforschungsunternehmens Dynamic Markets. Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Angebot bietet lukrative Chancen.
Für die Studie wurden in Deutschland, Frankreich, Italien, Russland, Spanien und Großbritannien über 3000 Angestellte befragt. In Auftrag gegeben hatte die Studie das Softwareunternehmen Avaya.
Wie die Studie zeigt, würden sich 91% der leitenden Angestellten in Europa für einen Zulieferer entscheiden, der einen Kundenservice rund um die Uhr anbietet. Über 89% der Befragten sind sogar bereit, für diesen Service mehr zu zahlen. Aber lediglich 17% der befragten europäischen Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern flexible Arbeitsbedingungen an, die einen solchen Service erst möglich machen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen ist somit nicht bereit, anzubieten, was sie selbst fordert.
Ähnliche Zahlen ergab die Studie auch für Deutschland: 89% der deutschen Befragten würden sich für einen Geschäftspartner entscheiden, der einen Kundenservice rund um die Uhr anbietet. 29% der Befragten wären bereit für diesen Service 10% mehr zu zahlen; fast ein Drittel (30%) würden bis zu 25% mehr zahlen, während 8% der Befragten sogar bis zu 50% höhere Kosten in Kauf nehmen würden, gäbe es einen solchen 24-Stunden-Service.
Diese Bereitschaft vieler Unternehmen, für den Rund-um-die-Uhr-Service zum Teil erheblich mehr zu bezahlen, selbst aber keinen derartigen Service zu bieten, eröffnet dienstleistungsorientierten Unternehmen, deren Arbeitszeitgestaltung einen solchen Service erlaubt, eine lukrative Angebotslücke. Wer sie nutzt, hat derzeit noch wenig Konkurrenz zu fürchten. (ots/ml)