Amtliche Zahlen bestätigen ein Gefühl, das viele Beschäftigte in den letzten Monaten beschlich: Laut Statistischem Bundesamt verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im zweiten Quartal dieses Jahres 2,8% mehr als im zweiten Quartal 2007, nämlich durchschnittlich brutto 3098 Euro im Monat. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise allerdings um 2,9% und damit um 0,1%-Punkte stärker als die Verdienste.
Den größten Verdienstanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichneten die Beschäftigten in der Energie- und Wasserversorgung mit +4,0%. Am geringsten war der Zuwachs im Gastgewerbe mit +1,7%.
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer verdienten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich im zweiten Quartal 2008 durchschnittlich 18,35 Euro je Stunde. Dies waren 30,0% mehr als der Bruttostundenverdienst von Teilzeitbeschäftigten (14,12 Euro). Besonders groß war der Abstand in dem Wirtschaftszweig „Unternehmensnahe Dienstleistungen“. Dort lag der Bruttostundenverdienst von Vollzeitbeschäftigten 51,8% über dem der Teilzeitbeschäftigten. Die geringsten Abstände wurden in den Wirtschaftszweigen Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+5,0%) und Erziehung und Unterricht (+12,6%) festgestellt.
Ein Grund für die großen Verdienstabstände zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sind ihre unterschiedlichen Qualifikationsniveaus. Während 11,0% der Vollzeitarbeitnehmer im zweiten Quartal 2008 in leitender Position – in der Regel mit Hochschulstudium – tätig waren, waren dies bei den Teilzeitbeschäftigten nur 4,9%. Der Anteil der Beschäftigten ohne Berufsausbildung lag bei den Vollzeitbeschäftigten mit 24,1% deutlich unter dem der Teilzeitbeschäftigten mit 39,4%.