Die Auftragseingänge in der Industrie sind laut Auskunft des Statistischen Bundesamts im September preis- und saisonbereinigt voraussichtlich um volle 8,0% zurückgegangen. Das ist umso bedenklicher, als das Auftragsvolumen im August noch um 3,5% angestiegen war. Bestimmend für diesen Rückgang ist die Auslandsnachfrage, die mit -11,4% geradezu dramatisch absackte, während die Inlandsnachfrage „nur“ um -4,3% sank.
Betroffen vom Rückgang waren alle industriellen Hauptgruppen. Am stärksten traf es die Investitionsgüterproduzenten mit einem Minus von 11,0%. Sie konnten allerdings im Vormonat August durch zahlreiche Großaufträge besonders gute Zahlen schreiben. Bei den Produzenten von Vorleistungen sank das Ordervolumen um 5,4% und bei den Konsumgüterproduzenten um 1,5%.
Über das gesamte dritte Quartal 2008 gesehen reduzierten sich die Auftragseingänge um 3,9%. Zuvor waren sie im ersten Quartal um 1,7% und im zweiten Quartal um 3,1% zurückgegangen.
Bei der Beurteilung der Entwicklung im September muss man noch berücksichtigen, dass im Vormonat August die Auftragslage durch Großaufträge und Ferientageeffekte überhöht ausgefallen war. Insgesamt setzte sich jedoch der seit Dezember 2007 erkennbare Rückgang der Auftragseingänge verstärkt fort. Das lässt nach Meinung der Ökonomen des Bundeswirtschaftsministeriums für die Industrieproduktion in den kommenden Monaten wenig Positives erwarten. (BMWi/ml)