Noch geht es leicht aufwärts mit dem Großhandel, aber mit angezogener Handbremse. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts stieg der Großhandelsumsatz im Oktober 2008 – verglichen mit dem Vorjahresmonat – nominal um 3,9%. Das macht real gerade mal ein Plus von 0,8%. Im Vergleich zum Vormonat wurde unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten im Großhandel sogar weniger umgesetzt: Der Rückgang gegenüber dem September betrug nominal 2,8% und real 1,1%.
Zwei der sechs Großhandelsbranchen erzielten im Oktober 2008 nominal und real höhere Umsätze als im Oktober 2007. Über die höchste reale Umsatzsteigerung konnte sich der Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren freuen: Er verzeichnete einen realen Zuwachs von 36,1%. Die nominale Umsatzsteigerung betrug 10,0%. Den einzigen nominalen Rückgang musste der Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör hinnehmen (–2,4). Auch real gingen seine Umsätze um 0,3% zurück. Den höchsten realen Rückgang (-2,1%) hatte der Großhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren zu verschmerzen. Nominal steig sein Umsatz um 1,7%.
In den ersten zehn Monaten des Jahres 2008 setzte der Großhandel nominal 10,4% und real 3,5% mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton F. Börner, drängt die Regierung angesichts dieser Zahlen zu weiteren Anstrengungen gegen die Krise: „Nach den Signalen zur Stabilisierung der Finanzmärkte sind auch wirksame Impulse für die Binnenkonjunktur dringend erforderlich. Dem wird das Maßnahmenpaket der Bundesregierung nur unzureichend gerecht. Wirksamere und deutlichere Signale wären besser!“ Angesichts der auf die Ertragslage drückenden wirtschaftlichen Entwicklung müssten zum Beispiel steuerliche Regelungen wie die Zinsschranke, die Einschränkung der Verlustverrechnung und die Hinzurechnung von Finanzierungskosten bei der Gewerbesteuer auf den Prüfstand, so Börner abschließend.