Das Interesse der globalen Investoren verändert sich – Afrika und Südamerika punkten als neue Standorte. Auch Deutschland gewinnt an Attraktivität, wie die IBM-Studie „Global Location Trends“ zeigt. Im Hinblick auf die Arbeitsplätze, die durch ausländische Investitionsprojekte entstanden sind, hat Deutschland im europäischen Vergleich seine Position um einen Platz verbessert und landet nun auf Platz acht. Im weltweiten Ranking ist Deutschland allerdings um einen Platz abgerutscht und befindet sich nun auf Platz 18. Insgesamt entstanden in Deutschland durch ausländische Investitionen knapp 18.000 Arbeitsplätze im Umfeld von 442 Projekten.
Die IBM Global Location Trends Studie, die jedes Jahr von der Beratungsgruppe für Standortstrategien der Unternehmensberatung IBM Global Business Services ausgearbeitet wird, zeigt auch, dass Unternehmen ihre Investitionsprojekte geographisch gesehen breiter fächern. Gewinner dieses Trends sind vor allem Länder in Afrika und Südamerika.
Aber Deutschland ist nicht nur Ziel von Investoren, sondern auch deren Heimat. Das zeigt sich daran, dass Deutschland auch beim Ranking der Investoren eine beachtliche Rolle spielt und den dritten Platz belegt. An erster Stelle der Top-Investoren stehen die USA. Sie sind allein für ein Viertel aller 1,2 Millionen Arbeitsplätze verantwortlich, die durch ausländische Einlagen weltweit entstanden sind. Japan hat an den weltweiten ausländischen Investitionen einen Anteil von 12%, Deutschland ist für 11% verantwortlich. Mit 132.000 durch Auslandsinvestitionen geschaffenen Arbeitsplätzen hierzulande sind dies rund 30.000 mehr als im Vorjahr.
Deutlich aufgeholt in der Riege der wichtigen Investoren haben China und Indien. Zusammen rund 80.000 neue Arbeitsplätze entstanden außerhalb der beiden Länder im jüngsten Untersuchungszeitraum aufgrund des chinesischen und indischen Engagements. Dies ist eine Steigerung um gut drei Viertel und bescherte den beiden Ländern einen Sprung unter die Top Ten im internationalen Investoren-Ranking.
Während in der Vergangenheit der Osten Europas das beliebteste Terrain für deutsche Auslandsinvestitionen war, fließt heute ein Großteil der deutschen Aufträge nach China, Indien, Mexiko und Malaysia. In Lateinamerika ist Deutschland nach den USA der zweitgrößte ausländische Investor.
Um fast ein Drittel – von 13 auf 17% – ist in Afrika und Südamerika die Anzahl der Jobs gewachsen, die auf ausländische Investitionen zurückzuführen sind. In Südamerika hat ausländisches Engagement fast zu einer Verdoppelung der Arbeitsplätze geführt. In Afrika lag das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr bei über 40%. Vor allem Südafrika, Marokko und Ägypten gehören in Afrika zu den Gewinnern.
Deutschland profitiert in den Bereichen Dienstleistung sowie Forschung und Entwicklung von ausländischen Mitteln; im weltweiten Vergleich landet Deutschland für diese Aktivitäten auf dem 16. bzw. 17. Platz. Die meisten ausländischen Investments nach Deutschland kommen aus den USA (43%), gefolgt von der Schweiz mit 7%, Großbritannien, Japan und den Niederlanden mit jeweils 6%.
Der größte Nutznießer von ausländischen Investitionen in Deutschland ist die Chemiebranche mit 11%. Ihr folgen die Branchen Dienstleistungen (Business Services) und Energie (insbesondere Sonnenenergie) mit jeweils 10%.
Die Studie steht im Internet als kostenloser Download zur Verfügung. (ots/ml)