Seit der Jahrtausendwende sind die Lohnstückkosten in Deutschland immerhin pro Jahr um durchschnittlich 2% zurückgegangen. Lediglich Taiwan und Japan verzeichneten ein deutlicheres Minus. Zum Rückgang trugen zwei Komponenten bei: Zum einen stiegen die Arbeitskosten je Stunde in der deutschen Industrie von 2000 bis 2007 pro Jahr nur um 2,2%, während sich im Ausland die Arbeitsstunde um durchschnittlich 3,6% verteuerte. Zum anderen kann sich der deutsche Produktivitätszuwachs sehen lassen.Seit 2000 wurden je Arbeitsstunde pro Jahr 4,3% mehr Güter hergestellt. Die ausländische Konkurrenz erreichte im Mittel nur einen Zuwachs von 3,5% pro Jahr. Das ergaben Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln.
Es gibt allerdings keinen Grund, sich auf den jüngsten Lorbeeren auszuruhen. Denn meist produzieren die Wettbewerber immer noch billiger. Zwar ist im Ausland die Produktivität im Schnitt 21% niedriger als in Deutschland. Dennoch wiegt die Last der hohen Arbeitskosten so schwer, dass die deutsche Industrie im internationalen Vergleich die Hypothek der fünfthöchsten Lohnstückkosten verkraften muss. Im Mittel kommt das Ausland 7% billiger davon.
Eine ausführlichere Analyse bietet der Beitrag „Produktivität und Lohnstückkosten im internationalen Vergleich“ von Christoph Schröder. Der Beitrag ist in der Schrift „IW-Trends“, Ausgabe 4/2008 erschienen und steht als kostenloser Download zur Verfügung. (ots/ml)