Der Maschinenbau leidet nach wie vor massiv unter einem Mangel an IT- und Automatisierungsfachkräften. Auf sie entfallen derzeit rund die Hälfte aller unbesetzten Stellen der Branche. Das ergab eine im September dieses Jahres durchgeführte Umfrage unter den den Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen bezeichneten den Personalmangel als ihr größtes Problem in der Entwicklung von IT- und Automatisierungstechnik.
Werde in der Hochschulpolitik und im Technologietransfer nicht gegengesteuert, drohe sich der Fachkräftemangel weiter zu verschärfen, warnte Rainer Glatz, Geschäftsführer der VDMA-Fachverbände Software und Elektrische Automation anlässlich des Dritten Nationalen IT-Gipfels. Heute schon, so Glatz weiter, bestehe ein Maschinenbauprodukt im Schnitt nur noch zu drei Vierteln aus mechanischen Komponenten. Bereits ein Viertel machen Software, Elektrotechnik und IT-Hardware aus. Dieser Anteil wird weiter steigen, denn die Unternehmen messen der Software und Automatisierungstechnik eine wachsende Bedeutung für ihre Wettbewerbsfähigkeit am Markt bei.
Mit über 148.000 Ingenieuren ist der Maschinen- und Anlagenbau als deutsche Schlüsselbranche der wichtigste Ingenieurarbeitgeber. Die große Bedeutung von Software und Automatisierungstechnik in der Branche unterstreicht auch das Beschäftigungswachstum bei den Elektroingenieuren und Informatikern. Deren Zahl hat sich nach Angaben des Verbands im Maschinen- und Anlagenbau innerhalb von zehn Jahren auf nunmehr rund 34.000 verdoppelt. Ein Ende dieses Wachstums scheint noch nicht absehbar. Die vom VDMA befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Zahl der Arbeitsplätze in der Entwicklung von Software und Automatisierungstechnik in den nächsten drei Jahren um mehr als 30% wachsen wird.
(VDMA/ml)