Der Abschwung der deutschen Wirtschaft hat sich weiter beschleunigt: Der <span Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) fiel im Oktober um 4.5 Punkte auf 42,9 und notierte damit auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Unternehmen aller Größen und Branchen drosselten ihre Produktion so stark wie noch nie seit Beginn der Umfrage 1996. Der Teilindex "Produktion" erreicht deshalb gerade mal 41.1 Punkte.
Grund für die radikale Drosselung der Produktion sind fehlende Aufträge – die Industrieunternehmen beklagten im Oktober erneut einen Rückgang der Exportbestellungen. Den stärksten Verlust hatten die Hersteller von Investitionsgütern zu verkraften. Insbesondere die Nachfrage aus den USA, Großbritannien sowie den Schlüsselmärkten der Eurozone reduzierte sich deutlich.
Die Preise für Rohstoffe, vor allem Öl, gingen weltweit zurück. Vor diesem Hintergrund schwächte sich der Anstieg der Einkaufspreise erheblich ab. Der Teilindex „Einkaufspreise“ notierte entsprechend bei 52.1 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit fünf Jahren. Aufgrund des starken Wettbewerbsdrucks erhöhten hingegen die Industriebetriebe ihre Verkaufspreise nur marginal.
Unternehmen aller Sektoren bauten erstmals seit September 2005 wieder Arbeitsplätze ab. Die geringe Nachfrage nach Industrieprodukten führte zu einem unbeabsichtigten Aufbau der Fertigwarenlager. Daher verkürzten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten so stark wie zuletzt im Dezember 2001. (ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland. |