Wie zu erwarten war, hat sich das Weltwirtschaftsklima weiter verschlechtert und erreicht damit dramatische Werte. Das ifo-Institut gab am Donnerstag bekannt, dass der Klimaindikator für das ifo-Weltwirtschaftsklima auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken sei. Insgesamt deuten die vorliegenden Daten nach Meinung der Experten des „Ifo World Economic Survey“ (WES) sogar auf eine globale Rezession hin.
Der Rückgang im vierten Quartal resultiert vor allem aus der ungünstigeren Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, aber auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich laut Institut weiter eingetrübt.
Die Abkühlung des Weltwirtschaftsklimas betreffe dieses Mal nicht nur die großen Wirtschaftsregionen Nordamerika, Westeuropa und Asien, sondern auch Mittel- und Osteuropa, Russland, Lateinamerika und Australien, warnt das Institut. In den USA werde die aktuelle Wirtschaftslage zwar weiterhin sehr ungünstig bewertet, die Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate seien aber nicht mehr ganz so pessimistisch wie in der ersten Jahreshälfte.
Die WES-Experten betonen in ihrer Analyse, dass sich das Wirtschaftsklima erneut in nahezu allen Ländern Westeuropas verschlechtert habe. Vor allem die Urteile zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage seien deutlich pessimistischer ausgefallen. Besonders ungünstig werde die Wirtschaftslage derzeit in Spanien, Italien, Belgien und Irland beurteilt. In Asien seien sowohl die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach unten revidiert worden. Besonders ungünstig bewerten die WES-Experten die aktuelle wirtschaftliche Situation in Japan, Südkorea und Taiwan.
Die Inflationserwartungen haben weltweit ihren Höhepunkt überschritten. Nahezu überall haben die WES-Experten ihre Inflationserwartungen für die nächsten sechs Monate zurückgenommen.
Anders als bei der vorangegangenen Erhebung sind die WES-Experten in der Überzahl, die sinkende Notenbankzinsen erwarten; auch die langfristigen Zinsen dürften in den nächsten sechs Monaten zurückgehen.
Nach ihrem Anstieg in den vergangenen Monaten gelten der US-Dollar und der japanische Yen kaum noch als unterbewertet. Dadurch hat sich die Überbewertung des Euro zwar zurückgebildet, ist aber nach Ansicht der WES-Experten noch nicht abgeschlossen. Dementsprechend erwarten sie, dass der Euro in den nächsten sechs Monaten gegenüber dem US-Dollar leicht an Wert verlieren wird. (ifo/ml)