Neben der amtlichen Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit gibt es noch einen zweiten, sehr aktuellen Indikator für die Situation auf dem Arbeitsmarkt: Den Index der Internet-Stellenbörse Jobscout24, deren Jobsuchmaschine nach eigenen Angaben die Stellenausschreibungen von rund einer Million Webseiten auswertet. Dieser meldet für November einen weiteren Rückgang der Chancen von Arbeitssuchenden auf einen Arbeitsplatz. Besonders betroffen seien Thüringen und Sachsen.
Der Index beschreibt die Arbeitsmarktentwicklung über die Zahl der Erwerbstätigen eines Bundeslandes, die auf eine ausgeschriebene offene Stelle kommen. Je niedriger die Zahl der Erwerbstätigen pro ausgeschriebener Stelle ist, desto besser sind die Chancen für Bewerber in der entsprechenden Region. Dieser pragmatische, wenn auch indirekte Ansatz erlaubt extrem schnelle Aussagen zur Entwicklung. Im November stieg nun dieser Wert im Bundesdurchschnitt auf 145 Erwerbstätige pro Vakanz kräftig an (September: 133).
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch erheblich: Die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg mussten mit 8, 5 bzw. 3 Punkten nur eine mittlere bis geringe Steigerung hinnehmen. Verlierer dieser Entwicklung mit einem Plus von je 31 waren im Monat November eindeutig Thüringen und Sachsen, das sich noch im Oktober entgegen dem Trend sogar um zwei Punkte verbessern konnte. Doch nicht alle Ost-Länder seien in diesem Maße betroffen, beruhigen die Marktbeobachter der Jobbörse: So könne Sachsen-Anhalt mit einem leichten Plus von 4 Punkten eine vergleichsweise positive Bilanz vorweisen. Selbst konjunkturstarke Bundesländer wie Bayern (plus 10) und Baden-Württemberg (plus 9) mussten sich hier geschlagen geben.
Entsprechen hat sich auch das Ranking der Bundesländer geändert: Während Bayern (5) einen Rang abrutschte und mit Baden-Württemberg (4) die Plätze tauschte, konnte Rheinland-Pfalz von 10 auf 9 aufrücken. Thüringen, das im Vormonat noch auf Rang 9 zu finden war, rangierte im November auf Platz 11 und war damit nicht mehr in den Top Ten vertreten. Niedersachsen hingegen konnte von 12 auf 10 aufsteigen. (JobScout24/ml)