Die Ich-AG und das Überbrückungsgeld sind ihren Gegnern zum Opfer gefallen und Geschichte. Zurecht? Zwischen Januar 2003 und August 2006 nutzten mehr als eine Million gründungswillige Arbeitslose den Existenzgründungszuschuss (Ich-AG) oder das Überbrückungsgeld, um den Schritt in die Selbständigkeit zu verwirklichen. Die langfristigen Effekte beider Förderinstrumente bewertet eine aktuelle Analyse des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) nun positiv. Fünf Jahre nach Gründung sind noch nahezu 50% bis 60% der ehemaligen Ich-AG-Gründer und 53% bis 67% der mit Überbrückungsgeld Geförderten in Voll- oder Teilzeit selbständig tätig.
Die Teilnehmer weisen zudem höhere Beschäftigungsquoten auf als eine vergleichbare Gruppe nicht-geförderter Arbeitsloser und erzielen zum Teil deutlich höhere Einkommen. Hinsichtlich der Integration in den ersten Arbeitsmarkt sind damit – nach Meinung der drei Autoren Marco Caliendo, Steffen Künn und Frank Wießner – beide Programme effektiv.
Auch die zusätzlichen Beschäftigungseffekte können sich mehr als sehen lassen: Auf 100.000 Förderungen entfallen 80.000 zusätzlich geschaffene Vollzeitstellen, die den Arbeitsmarkt zusätzlich entlasten. Folgt man diesen Berechnungen der Autoren, kann man eine Neuauflage dieser oder ähnlicher Förderprogramme nur befürworten.
Die komplette Studie steht als kostenloser Download auf der Website des Instituts zur Verfügung. (IZA/ml)