Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich nach Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Dezember abermals erholt. Der Index für die Konjunkturerwartungen ist um 8,3 Punkte überraschend stark gestiegen und liegt nun bei -45,2 Punkten nach -53,5 Punkten im Vormonat. Damit liegen die Erwartungen jedoch noch immer weit unter ihrem historischen Mittelwert. Die Verbesserung signalisiert immerhin, dass sich die Sorgen über eine weitere Verschärfung der Rezession in Grenzen halten.
Die Zinssenkungen der Zentralbanken weltweit und die Konjunkturpakete der Regierungen dürften nach Meinung des Instituts die konjunkturelle Entwicklung stützen. Dennoch rutsche die deutsche Wirtschaft rutsche immer tiefer in die Rezession, mahnt das ZEW.
Über das konjunkturelle Muster des nächsten Jahres herrscht laut Institut große Unsicherheit. Dass die Analysten für Mitte 2009 mit einer ähnlich schwachen Lage wie derzeit rechnen, könne auch bedeuten, dass einige eine Seitwärtsbewegung oder einen Aufstieg aus einer noch tieferen Talsohle erwarten. „Die Bundesregierung ist gut beraten, an Stelle eines konjunkturellen Strohfeuers wie Konsumgutscheine ein Wachstumspaket beispielsweise mit Infrastrukturinvestitionen in Angriff zu nehmen,“ redete der ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz der Regierung bei der Vorstellung der neuen Analysedaten ins Gewissen..
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage ist im Dezember im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen ein weiteres Mal gefallen. Der entsprechende Indikator sinkt damit stärker als erwartet um 14,1 Punkte auf -64,5 Punkte und damit auf sein niedrigstes Niveau seit 2005.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Dezember um 7,9 Punkte gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegen nun bei -46,1 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm um 12,3 Punkte ab und steht nun bei -71,2 Punkten. (ZEW/ml)