Vor wenigen Jahren noch als Spleen einiger weniger Technikjünger belächelt, entwickelt sich die Vernetzung von digitalen Geräten im Haushalt zum Megatrend mit riesigem Umsatzpotenzial. In den USA werden in die Heimvernetzung bereits rund 8 Milliarden Dollar pro Jahr investiert. Gelänge es, branchenübergreifende Vernetzungsstandards einzuführen, gäbe das der Verbreitung der Heimvernetzung einen zusätzlichen Schub. Dann könnte sich auch in Deutschland ein Milliarden-Euro-Markt bilden. Zu diesem Ergebnis kommen gleich mehrere Studien, die der Branchenverband BITKOM zusammen mit der Arbeitsgruppe „Service- und verbraucherfreundliche IT“ erarbeitet hat.
Nach einer repräsentativen Haushaltsbefragung im Auftrag des Branchenverbands BITKOM schauen sich bereits heute 28% der Deutschen ab 10 Jahre Digitalfotos auf dem Fernseher an. Weitere 34% interessieren sich dafür. 30% möchten gerne über den Fernseher digitalisierte Musik hören, 6% tun dies bereits.
BITKOM-Vizepräsident Achim Berg mahnt angesichts der Studienergebnisse allerdings, das enorme Potenzial der Heimvernetzung liege in Deutschland bislang weitgehend brach, denn „entscheidend für die Marktentwicklung sind übergreifende Standards und flächendeckende Breitband-Zugänge ins Internet“. Er weist auch darauf hin, dass Heimvernetzung nicht nur den privaten Komfort erhöht, sondern weiteren zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereichen den Boden bereiten würde, zum Beispiel der Telemedizin und der Energiespartechnik durch vernetzte Gebäude.
In drei Studien haben die TU Berlin, das Offis Institut für Informatik Oldenburg und die Ludwig-Maximilians-Universität München die unterschiedlichen Aspekte der Heimvernetzung untersucht.
Die drei Studien stehen per Download kostenlos zur Verfügung: „Konsumentennutzen und persönlicher Komfort“ der TU Berlin, „Gesellschaftlicher Nutzen der Heimvernetzung“ des Offis Instituts für Informatik Oldenburg, „Treiber und Barrieren der Heimvernetzung“ der LMU München. (BITKOM/ml)