Am Mittwoch verabschiedete das Bundeskabinett erstmals Tourismuspolitische Leitlinien für Deutschland. Der Tourismus habe sich zu einem so bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt, dass es einen derartigen Rahmen brauche, „um die aktuellen Herausforderungen zu meistern“, begründete Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) den politischen Akt. Der Tourismus stehe gegenwärtig vor drei Herausforderungen, so Glos weiter: dem Klimawandel, dem demographischen Wandel und der Globalisierung. Alle drei Faktoren erforderten eine koordinierte Anpassung der Branche.
Nach Einschätzung der Welttourismusorganisation UNWTO wird der Klimawandel touristische Zielgebiete verändern und Tourismusströme umleiten. Der demographische Wandel führt zu einer Verschiebung der Altersstruktur der Reisenden, und die Globalisierung hat mit der Entwicklung neuer Reiseziele und Kundengruppen zu einer Intensivierung des weltweiten Wettbewerbs der Reiseziele geführt.
Deutschland soll sich nun in diesem neuen Szenario mithilfe der Leitlinien als nachhaltiger Tourismusstandort mit hohen Umweltstandards positionieren und durch barrierefreie Erreichbarkeit der Reiseziele den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft gerecht werden. Deutschland soll auch in Zukunft für hervorragende Qualität touristischer Angebote und Leistungen stehen. Dazu beitragen sollen erstklassige Infrastrukturen, Services und Gastfreundschaft sowie motiviertes und gut ausgebildetes Personal. Für das erfolgreiche Marketing des Reiselandes Deutschland sorgt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Deutsche Zentrale für Tourismus.
Glos abschließend: Der Tourismus sei eine der Leitökonomien dieses Jahrhunderts mit vielen Arbeitsplätzen insbesondere im Dienstleistungsbereich und zugleich die beste Außenpolitik, denn schließlich fänden durch ihn die Menschen mehr als sonst zusammen. (BMWi/ml)