Bereits zum vierten Mal hintereinander hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland verlangsamt. Nur noch um moderate 1,4% legten die Preise im November 2008 gegenüber dem November des letzten Jahres zu. Im Vergleich zum Vormonat Oktober verringerte sich der Preisindex sogar um 0,5%. Die damit stark rückläufige Inflationsrate ist im November 2008 vor allem auf Preisrückgänge bei Mineralölprodukten zurückzuführen, die ihrerseits wiederum eine Folge sinkender Weltmarktpreise für Rohöl sind.Zusätzlich dämpft nach Angaben des Statistischen Bundesamts ein statistischer Basiseffekt die Teuerungsrate: Im November 2007 waren von starken Preisanstiegen bei Energie und Nahrungsmitteln auch in anderen Bereichen außergewöhnlich hohe Preissteigerungen hervorgerufen worden, die nun als unverhältnismäßig hohe Vergleichswerte in die Berechnung eingehen und die Teuerungsrate rechnerisch reduzieren.
Im November 2008 erhöhten sich die Energiepreise gegenüber November 2007 im Schnitt um 1,4%. Überdurchschnittliche Teuerungen waren nach wie vor bei Gas (+22,4%), Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+15,7%) sowie Strom (+6,1%) festzustellen. Dagegen verbilligten sich im Jahresvergleich leichtes Heizöl um 2,6% und Kraftstoffe um 13,1% (darunter Dieselkraftstoff: -8,5% und Superbenzin: -14,6%). Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate im November 2008 mit 2,0% deutlich höher gelegen.
Die Nahrungsmittelpreise lagen im November 2008 im Schnitt 2,1% über dem Niveau des Vorjahres. Teurer waren vor allem Süßwaren (+7,0%). Preiserhöhungen gab es auch bei Brot und Getreideerzeugnissen (+5,8%) sowie bei Fleisch und Fleischwaren (+5,1%).
Nach wie vor günstig blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für langlebige Gebrauchsgüter (-0,6%). Deutlich geringere Preise wiesen unter anderem IT-Geräte (-15,9%) und Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik (-11,4%) auf. Im Jahresvergleich nennenswerte Preisrückgänge gab es auch bei Telekommunikationsgeräten (-3,2%).
Der Rückgang des Gesamtindex im November 2008 gegenüber dem Vormonat Oktober um 0,5% ist ebenfalls vor allem auf die sinkenden Preise für Mineralölprodukte (-9,6%; davon leichtes Heizöl: -11,6% und Kraftstoffe: -9,1%) zurückzuführen. Die Nahrungsmittelpreise sanken gegenüber dem Vormonat im Schnitt um 0,7%. Hierbei gab es auffällig viele Preisrückgänge bei Gemüse (-2,0%), nur Salat kostete saisonbedingt erheblich mehr als im Vormonat (+37,0%).
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im November 2008 ebenfalls um 1,4% höher als im November 2007. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,6%.
(Statistisches Bundesamt/ml)