Durch die Finanzmarktkrise und die Folgen für die Realwirtschaft ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt nur um 1,3% gestiegen. Das ist deutlich weniger als in den vorausgegangen Jahren (2007: 2,5%; 2006: 3,0%). Die Wachstumsimpulse kamen 2008 zudem ausschließlich aus dem Inland. Den größten Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung leisteten die Bruttoinvestitionen. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen um 5,3% und die Bauinvestitionen um 2,7%.
Während die privaten Konsumausgaben stagnierten, legte der Staatskonsum 2008 preisbereinigt um 2,2% zu.
Mit einem Wachstumsbeitrag von -0,3 Prozentpunkten wirkte sich der Außenbeitrag bremsend auf die wirtschaftliche Entwicklung des letzten Jahres aus. Der Außenbeitrag errechnet sich aus der Differenz zwischen der Aus- und der Einfuhr von Waren und Dienstleistungen. Ursache für das Minus ist der vergleichsweise geringe Anstieg der Exporte um 3,9% und die starke Zunahme der Importe um 5,2%.
Vor allem weil sich das Wachstum zum Jahresende hin deutlich abgeschwächte, wurde die Wachstumsprojektion der Bundesregierung von 1,7 % deutlich unterschritten. Insbesondere die Entwicklung im Produzierenden Gewerbe war zuletzt stark abwärts gerichtet. Nach den Ergebnissen des Statistischen Bundesamts dürfte sich die deutsche Wirtschaft seit dem zweiten Halbjahr 2008 in einer Rezession befinden.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2008 von 40,4 Millionen erwerbstätigen Menschen erbracht, 582.000 mehr (+1,5%) als ein Jahr zuvor; das ist der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung.
Der Staatssektor wies 2008 ein Finanzierungsdefizit von 1,6 Milliarden Euro auf. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus eine Defizitquote von 0,1%. Der Finanzierungssaldo wurde allerdings stark durch Einmaleffekte beeinflusst, ohne die der Staat 2008 einen Finanzierungsüberschuss erzielt hätte.
Bei den genannten Werten des Statistischen Bundesamts handelt es sich derzeit noch um vorläufige Ergebnisse.