Im letzten Jahr sank zwar der Börsenwert der meisten deutschen Top-Konzerne, ihr Gewicht und damit die Bedeutung Deutschlands an den Weltbörsen ist jedoch gestiegen: Ende 2008 waren acht deutsche Unternehmen in der Liste der 100 teuersten Unternehmen der Welt vertreten – 2007 schafften es nur sieben in die exklusive Liste, 2006 sogar nur vier. Dank der acht Topligisten steigt Deutschland im Länderranking vom vierten auf den zweiten Platz hinter den USA auf.
Die Basis für das Ranking bildet eine Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young, das jährlich die Marktkapitalisierung der am höchsten bewerteten Unternehmen weltweit vergleicht.
Im Verlauf des Jahres 2008 ist der Wert der 100 teuersten Unternehmen der Welt um 42% bzw. 6,7 Billionen US-Dollar auf 9,3 Billionen US-Dollar gesunken. Aufgrund der Finanzkrise haben Unternehmen aus der Finanzbranche an den Weltbörsen deutlich an Bedeutung verloren: Aktuell zählen nur noch 16 Finanzunternehmen zu den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt – vor einem Jahr waren es noch 27. Gewinner der Krise sind relativ konjunkturunabhängige Unternehmen – etwa Pharmahersteller, Kosmetik- oder Lebensmittelproduzenten.
Teuerstes deutsches Unternehmen ist Volkswagen – das Unternehmen konnte sich binnen Jahresfrist von Rang 94 auf Platz 26 verbessern und hat 27 Milliarden US-Dollar an Wert gewonnen – vor E.ON (Platz 53) und Siemens (Platz 63). Neu im Top-100-Ranking konnten sich Bayer und SAP platzieren, während Daimler nicht mehr zu den 100 teuersten Unternehmen der Welt zählt.
Die im Top-100-Ranking vertretenen deutschen Unternehmen hatten Ende 2008 einen Wert von 511 Milliarden US-Dollar, Ende 2007 hatten sie noch 752 Milliarden US-Dollar gekostet – ein Wertverlust von 241 Milliarden US-Dollar bzw. 32 Prozent.
Nach Ländern betrachtet leiden die Unternehmen nahezu aller Länder unter der Baisse an den Weltbörsen – kaum ein Unternehmen gewann im vergangenen Jahr an Wert. Europa und die Schwellenländer haben allerdings überdurchschnittlich stark an Gewicht verloren, während die Vereinigten Staaten ihre Bedeutung an den Weltbörsen steigern konnten: So ist die Zahl der US-Unternehmen im Top-100-Ranking im vergangenen Jahr um 11 auf 43 gestiegen. Europa ist hingegen nur noch mit 38 Unternehmen im Ranking vertreten – vor einem Jahr waren es noch 46.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie stehen als Präsentation mit vielen Charts per Download zur Verfügung.
(Ernst & Young/ml)