In jeder Krise steckt eine Chance, sagen kluge Unternehmer – und haben recht, wie die stark steigende Nachfrage nach Outsourcing beweist. Der Umsatz mit IT- und Business-Process-Outsourcing werde in diesem Jahr in Deutschland voraussichtlich um 7,2% auf 14,6 Milliarden Euro steigen, prognostiziert der Branchenverband BITKOM.
„In der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation denken auch jene Unternehmen über die Auslagerung von Prozessen und Dienstleitungen nach, die Outsourcing bislang skeptisch gegenüberstanden“, begründet Martin Jetter, Präsidiumsmitglied des BITKOM, die Verbandsprognose.
Soweit Vorabberechnungen erkennen lassen, ist der Umsatz in diesem Wirtschaftssegment von 2007 auf 2008 um 7,4% auf 13,6 Milliarden Euro gestiegen. Damit bestätige sich die Erfahrung der Jahre 2001 und 2002, so der Verband. Auch die damalige Wirtschaftskrise hatte das Outsourcing-Geschäft nicht beeinträchtigt.
Laut Jetter denken Unternehmen derzeit verstärkt über ihre Kernkompetenzen nach: Welche Teile der Wertschöpfung sind essenziell und welche können andere Marktteilnehmer besser darstellen? „Outsourcing führt zu einem Produktivitätsschub in der Wirtschaft“, so Jetter. In der derzeitigen Wirtschaftskrise würden Kunden über Projekte nun deutlich schneller entscheiden. In der Vergangenheit dauerte es teilweise mehr als ein Jahr, bis Outsourcing-Verträge unterschrieben wurden.
Aktuell ziehen Kunden insbesondere jene IT-Projekte vor, die schnell Kosten senken, die Leistungsfähigkeit steigern und sich rasch amortisieren. Das ergab eine BITKOM-Umfrage unter führenden Outsourcing-Anbietern.
(BITKOM/ml)