Wenig Patriotismus beim Einkauf

Patriotismus ist bei den Deutschen nicht angesagt, auch nicht beim Einkaufen. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg herausfand, greift nur rund jeder dritte Deutsche bevorzugt zu heimischen Produkten. Die Ergebnisse variieren dabei je nach Alter der Befragten. So kaufen gut 40% der 60 bis 69-Jährigen im Zweifel Produkte, die in Deutschland hergestellt werden. Bei den über 70-Jährigen macht dies jeder Zweite. Bei den 20- bis 29-Jährigen achtet dagegen nur jeder Vierte auf die Herkunft aus Deutschland.

Eine mögliche Ursache liegt darin, dass die Mehrheit der Bundesbürger nicht daran glaubt, dass der gezielte Kauf deutscher Produkte die gegenwärtige Finanzkrise mildern kann. Insgesamt 54% verneinten diese Frage und stellten sich damit gegen entsprechende Vorschläge aus der Politik. Bei den Senioren liegt die Zustimmung dagegen höher.

Die Antworten hängen auch vom Einkommen ab. Etwa 40% der Befragten, die über ein monatliches Haushalts-Nettoeinkommen bis 1500 Euro verfügen, legen Wert auf heimische Produkte. Bei den Gutverdienern (ab 3500 Euro) sinkt der Wert auf unter 20%.

Diese Umfrageergebnisse entstammen der „Frage des Monats“, die die GfK in Kooperation mit der „Welt am Sonntag“ in Zukunft einmal pro Monat zu unterschiedlichen Themen stellen will.

(GfK/ml) ENGLISH