Die Reform der Winterbauförderung, mit der seit Dezember 2006 die Beschäftigung im Baugewerbe in der Schlechtwettersaison stabilisiert werden soll, erweist sich als durchschlagender Erfolg. Das ergab eine Studie, mit der das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums die Auswirkungen der Reform beurteilen sollte. Die Auswertung der Studie zeigt, dass sich die Beschäftigungseinbrüche im Winter gegenüber den sechs vorherigen Schlechtwetterperioden mehr als halbiert haben, die Arbeitslosigkeit in den Bauberufen ging um 35% zurück.
Die neue Förderung stößt laut Studie bei allen Akteuren auf hohe Akzeptanz und wird intensiver genutzt als die Vorgängerregelung. Nach der IAQ-Modellrechnung half das Saison-Kurzarbeitergeld im Winter 2006/2007 die Arbeitslosigkeit von 156.000 Beschäftigten zu vermeiden und damit die Arbeitslosenversicherung um 321 Millionen Euro zu entlasten.
Mit dem „Gesetz zur Förderung ganzjähriger Beschäftigung“ wurde 2006 das bisherige System des Winterausfallgeldes vereinfacht und mit dem vorhandenen Kurzarbeitergeld kombiniert. Gleichzeitig wurde das „Saison-Kurzarbeitergeld“ eingeführt, das bei witterungs- oder konjunkturbedingtem Arbeitsausfall ab der ersten Ausfallstunde an das Bauunternehmen ausbezahlt wird. Werden angesparte Arbeitszeitguthaben in der Schlechtwetterzeit genutzt, gibt es ergänzende Leistungen, die über eine tariflich vereinbarte Umlage (2,0% der Bruttolohnsumme) von Arbeitgebern und erstmals auch von Beschäftigten gemeinsam finanziert werden.
Die Zeitguthaben wirken sich kostendämpfend auf die gesamte Winterbauförderung aus: Je mehr angesparte Arbeitsstunden aus den Vormonaten für Arbeitsausfälle in der Schlechtwetterzeit eingebracht werden, desto geringer sind die Ausgaben für das Saison-Kurzarbeitergeld und die Erstattung der Sozialbeiträge.
Die vollständige, über 280 Seiten starke Studie steht als kostenloser Download im Internet bereit. (idw/ml)