Während einerseits die deutschen Verlage über sinkende Verkaufszahlen stöhnen, klettert andererseits die Anzahl der Verkaufsstellen für Presseerzeugnisse in Deutschland auf Rekordhöhe. An über 120.000 Örtlichkeiten im Land – darunter vor allem Kioske und Supermarktketten – konnten im Jahr 2008 deutsche Bürger Presseerzeugnisse kaufen.
Die Anzahl presseführender Verkaufsstellen sei durch die intensive Vertriebsarbeit des Presse-Großhandels im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr auf Rekordniveau angewachsen, freute sich der Bundesverband Presse-Grosso anlässlich der Vorstellung der Einzelhandelstrukturanalyse EHASTRA 2008. In der Stichwoche KW 39/2008 existierten laut dieser Strukturanalyse bundesweit 120.531 Verkaufsstellen (+1.299 bzw. +1,1% Einzelhändler).
Die Erschließung des Discounters Aldi Nord für den Presseverkauf im Frühjahr 2008 habe wesentlich zum Zuwachs der Presseverkaufsstellen beigetragen. 2008 kamen insgesamt 8823 Grosso-Kunden an neuen Standorten hinzu. 7524 Händler verabschiedeten sich und 4817 Verkaufsstellen wechselten den Inhaber.
Die Anzahl der Verkaufsstellen mit Zeitungen und Zeitschriften im Angebot (ZZ-Kunden) ) ist laut Verband im Vergleich zu 2007 mit 95.687 (+330 Einzelhändler) nahezu konstant geblieben. Sie repräsentieren 79,4% aller Presseverkaufsstellen. Die Anzahl der Verkaufsstellen, die nur Zeitungen anbieten (Zeitungskunden), ist hingegen gegenüber dem Vorjahr um 1073 (+4,7%) auf 23.891 angestiegen ist. Im Bereich der Facheinzelhändler blieb der bundesweite Anteil bei 2,3 Prozent stabil.
Die Analyse zeigt auch, dass die Gruppe der Discounter mit Abstand den größten Zuwachs erzielen konnte (+2.802 Verkaufsstellen bzw. +42,3%). Ihre Anzahl lag 2008 bei 9431, entsprechend einem Anteil von 7,8% an allen Verkaufsstellen. An zweiter Stelle folgen die Bäckereien mit einem Zuwachs von 857 Verkaufsstellen (+3,2%). Die größten Rückgänge an Presseangebotsstellen gab es bei den Lebensmittelmärkten mit einer Geschäftsfläche kleiner 200 Quadratmeter (-568) sowie bei den Presse-Fachgeschäften (-510).
Der Anteil der Einzelhändler mit einem Wochenumsatz von unter 250 Euro ist im Vergleich zum Vorjahr mit 53% unverändert geblieben, während der Anteil von Einzelhändlern mit einem Wochenumsatz von mehr als 1000 Euro von 11,0% auf 10,0% leicht rückläufig ist. (Bundesverband Presse-Grosso/ml)