Im mittlerweile fünften Jahr, in dem der Ausbildungspakt mit der Wirtschaft besteht, wurden die Pakt-Zusagen erneut erfüllt und in vielen Bereichen sogar übertroffen: Jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen konnte nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ein Angebot auf Ausbildung gemacht werden. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt 2008 bei deutlichem Bewerberrückgang nur leicht unter Vorjahresniveau.Die bemerkenswerte Bilanz:
- 86.500 neue Ausbildungsplätze wurden von Kammern und Verbänden eingeworben.
- 52.700 Betriebe konnten erstmalig für Ausbildung gewonnen werden.
- Für die Einstiegsqualifizierungen (EQ) stellten Betriebe 37.650 Plätze zur Verfügung.
- Die Ausbildungsquote der Bundesverwaltung lag 2008 mit 7,6% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über der im Pakt gegebenen Zusage von 7%.
- Bund und neue Länder haben das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost im Jahr 2008 mit 7000 Plätzen fortgeführt.
- Die Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr 2008 rund 39.800 Eintritte in außerbetriebliche Ausbildungsplätze gefördert.
Die Ausbildungsmarktlage hat sich nach der Berufsberatungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit in 2008 weiter verbessert: Die Zahl der am 30. September noch unversorgten Bewerber halbierte sich im Vergleich zum Jahr 2007 von 29.100 auf 14.500. Im Zuge der Nachvermittlung wurde diese Zahl der am 30. September noch unversorgten Bewerber bis Januar 2009 nochmals um 59% gesenkt. Aktuell sind damit nur noch knapp 6000 Bewerber aus dem Vorjahr als unversorgt gemeldet (7600 weniger als im Vorjahr) – ein Anteil an allen gemeldeten Bewerbern von 0,9%. Ihnen stehen noch einige tausend von den am 30.9. unbesetzten Ausbildungsplätzen sowie 13.800 unbesetzte EQ-Plätze zur Verfügung.
Die Wirtschaft hat bis Ende Dezember 2008 rund 86.500 neue Ausbildungsplätze eingeworben. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank zwar um 9600 auf 616.300. Dennoch haben sich aber – aufgrund des Rückgangs der Schulabgänger im Jahr 2008 um 34.000 – die Chancen für Altbewerber gegenüber dem Vorjahr verbessert. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollten die Betriebe aber auch in Zukunft Altbewerbern verstärkt eine Ausbildungschance zu geben.
Wie schon in den vergangenen Jahren wurden alle unvermittelten Jugendlichen zu den gemeinsamen Nachvermittlungsaktionen von Kammern und Arbeitsagenturen eingeladen. Gut die Hälfte der Jugendlichen (51%) folgte dieser Einladung. Jeder zur Nachvermittlung erschienene Jugendliche hat mindestens ein Angebot erhalten, darunter die überwiegende Mehrzahl (92%) einen Ausbildungsplatz oder eine Einstiegsqualifizierung. Von den nicht erschienenen Jugendlichen hatten sich nach Angaben des Ministeriums nur 15% entschuldigt.
Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien auch für das Ausbildungsjahr 2009 positive Signale erkennbar, beruhigt das Bundeswirtschaftsministerium. Rückläufige Schulabgängerzahlen werden zudem entlastend auf den Ausbildungsmarkt wirken. Im Jahr 2009 werden insgesamt rund 4% weniger Jugendliche die Schule verlassen als im Jahr 2008. Damit wird sich die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im Jahr 2009 abermals deutlich reduzieren.
(BMWi/ml)