Das kryptische Kürzel IPTV steht für Fernsehen per Internet. Einst als Killerapplikation gehandelt, dümpelte es lange Zeit vor sich hin. Nun scheint das Eis bei den Internetnutzern endlich gebrochen zu sein. 536.000 Abonnenten nutzten Ende 2008 bereits IPTV und der Trend zeigt steil nach oben. Das meldet der Branchenverband BITKOM.
„Die Ansprüche an den TV-Konsum ändern sich im Internetzeitalter. Immer weniger Menschen wollen sich noch an das Programm anpassen – sie wollen stattdessen das Programm nach ihren Bedürfnissen gestalten. Das Internet-Fernsehen gibt dem Zuschauer diese Freiheit“, begründet BITKOM-Vizepräsident Achim Berg diese Entwicklung.
Die Zahl der Haushalte mit Internet-Fernsehen entwickelt sich rasant. Im letzten Jahr hat sich die Kundenzahl fast verdreifacht. Ende 2007 gab es in Deutschland 180.000 IPTV-Kunden.
Trendtreiber sind u.a. moderne Flachbildschirme mit hoher Auflösung. Berg: „Wer sich ein TV-Gerät mit Flachbildschirm gekauft hat, möchte nicht mehr nur das gewöhnliche Fernsehprogramm schauen – er möchte passend zur modernen Technik auch neue Funktionen und Angebote nutzen.“
Die Hersteller von Flachbild-Fernsehern reagieren auf diese Wünsche und integrieren Internetanschlüsse in ihre neuen Modelle. Auf diesen Fernsehern der neuesten Generation kann wie gewohnt über Internet-Browser im Netz gesurft werden. So können die Nutzer im Wohnzimmersessel ihre E-Mails lesen, per Instant Messaging mit Freunden chatten oder Videoangebote aus dem Netz anschauen.
Die technischen Voraussetzungen für IPTV sind schon heute weitgehend vorhanden, weil die Netzbetreiber Milliarden in die Breitband-Infrastruktur investiert haben. Und der flächendeckende Ausbau mit schnellen Internetanschlüssen wird nun mit dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung noch weiter beschleunigt.
(BITKOM/ml)