Die schlechte Konjunktur schlägt nach Angaben der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) auch im Februar auf den Arbeitmarkt durch. Die Folgen: Die Arbeitslosigkeit stieg, die Erwerbstätigkeit nahm ab und die Arbeitskräftenachfrage ging weiter zurück. Dabei könnte alles noch schlimmer aussehen, hätte nicht steigende Kurzarbeit einen Teil der negativen Entwicklung abgefedert. Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 63.000 auf 3.552.000 Menschen ohne Arbeit erhöht (West: +41.000 auf 2.348.000; Ost: +22.000 auf 1.204.000). Diese Zunahme ist nicht saisonal bedingt; in den letzten beiden Jahren nahm im Februar die Arbeitslosigkeit jeweils ab. Auch saisonal bereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen im Februar um immerhin 40.000 an.
Im Vergleich zum Februar 2007 wurden im Februar dieses Jahres 66.000 weniger Arbeitslose gezählt. Dieser Rückgang erklärt sich noch mit den saisonbereinigten Abnahmen der Arbeitslosigkeit, die bis zum Oktober 2008 reichten.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar saisonbereinigt um 83.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit saisonbereinigt um 9000 zugenommen.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Dezember auf Januar um 733.000 auf knapp 40 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbstätigkeit um 110.000 zugenommen; der Vorjahresabstand wird also zunehmend kleiner. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Dezember nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 27,58 Millionen; gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um 354.000. Dabei entfällt knapp die Hälfte des Beschäftigungsplus auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während sich die Zahl der Selbständigen praktisch nicht verändert hat, ist die Zahl der Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Januar auf 3,32 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,7%t.
Die Zahlung von Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten und damit Arbeitslosigkeit vermeiden.
Die Kurzarbeit hat im vierten Quartal 2008 kräftig zugenommen. So wurde im Dezember 2008 an insgesamt 270.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt, darunter an 201.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Von September auf Dezember hat sich die Zahl der Empfänger von konjunkturellem Kurzarbeitergeld um 162.000 und gegenüber dem Dezember 2007 um 187.000 Arbeitnehmer erhöht.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter auch die Zahl der ungeförderten Stellen für normale sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse haben im Februar saisonbereinigt um 11.000 bzw. 9000 abgenommen. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich der gesamte Stellenbestand von Januar auf Februar um 20.000 auf 506.000. Von diesen Stellen waren 86% sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bestand um 60.000 abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen entfielen 291.000 auf ungeförderte Stellen für normale sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 14.000 mehr als vor einem Monat und 53.000 weniger als vor einem Jahr.
Weitere Daten und Karten der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitslosenquote stehen online zur Verfügung. (BA/ml)