Im Januar sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Januar des Vorjahres um durchschnittlich nur noch 0,9% gestiegen. Der Preisauftrieb hat sich laut Statistischem Bundesamt seit August 2008 kontinuierlich abgeschwächt und blieb im Januar 2009 erstmals seit fast fünf Jahren unterhalb eines Prozents. Nach wie vor sind die im Jahresverlauf stark gesunkenen Preise für Mineralölprodukte Ursache der niedrigen Inflationsrate. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2008 verringerte sich der Verbrauerpreisindex um 0,5%.
Die Preise für Mineralölprodukte gingen zwischen Januar 2008 und Januar 2009 im Durchschnitt um 15,4% zurück. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate im Januar bei 1,8% gelegen.
Im Januar 2009 verbilligten sich die Energiepreise gegenüber Januar 2008 insgesamt um durchschnittlich 0,8%. Während die Preise für Mineralölprodukte gegenüber dem Vorjahr stark zurückgingen (leichtes Heizöl: -18,5%, Kraftstoffe: -14,4%) erhöhten sich die Preise für Haushaltsenergieträger wie Gas (+20,0%) sowie Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+16,0%) kräftig. Auch die Strompreise stiegen innerhalb eines Jahres deutlich (+5,3%).
Die Nahrungsmittelpreise lagen im Januar 2009 im Schnitt 1,1% über dem Niveau des Vorjahres. Bei den einzelnen Nahrungsmitteln waren jedoch gegenläufige Preisentwicklungen festzustellen.
Im Jahresvergleich günstig blieb die Preisentwicklung für langlebige Gebrauchsgüter (-0,7%). Deutlich geringere Preise wiesen unter anderem Geräte der Informationsverarbeitung (-14,8%) und der Unterhaltungselektronik (-11,8%) auf. Nennenswerte Preisrückgänge fanden auch bei der Nachrichtenübermittlung (-3,0%) statt.
Der Rückgang des Gesamtindex im Januar 2009 gegenüber dem Vormonat Dezember 2008 um 0,5% ist im Wesentlichen saisonbedingt: Mit dem Ende der Weihnachtsferien verbilligten sich Pauschalreisen (-18,7%), Beherbergungsdienstleistungen (-13,9%) und Flugreisen ( -6,8%) erheblich. Günstiger als im Vormonat waren im Januar 2009 auch Bekleidung und Schuhe (-2,4%). Dagegen verteuerten sich saisonbedingt einige Gemüsesorten.
Nennenswerte Preiserhöhungen gegenüber dem Vormonat waren im Januar 2009 auch bei Energieprodukten zu beobachten (+2,3%): Vor allem endete der Preisverfall bei den Mineralölprodukten. Kraftstoffe wurden im Januar 2009 gegenüber Dezember 2008 sogar um 2,2% teurer. Der Preis für leichtes Heizöl stieg noch deutlicher um 4,6%. Auch bei Strom mussten die Verbraucher im Januar 2009 erneut Preissteigerungen hinnehmen (+3,2%).
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Januar 2009 um 0,9% höher als im Januar 2008. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2008 sank der Index um 0,6%. (Statistisches Bundesamt/ml)