Eine branchenübergreifenden Studie, in deren Rahmen 300 Marketingentscheider zu den vermuteten Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Geschäftserwartungen, Marketingaktivitäten und -budgets befragt wurden, ergab Erstaunliches: Zwar geben 68% an, von der aktuellen Wirtschaftssituation „mehr oder weniger betroffen“ zu sein, dennoch erwarten 52% einen gleichbleibenden Umsatz ihrer Branche, 17% gehen sogar von einer Umsatzverbesserung aus.
Aber die von BBDO Consulting durchgeführte Studie ließ noch mehr Optimismus erkennen: Etwa 90% der Befragten planen, die Höhe ihres Marketingbudgets beizubehalten bzw. diese sogar noch zu steigern. Die große Mehrheit (86,7%) will in die Verbesserung der Kundenbeziehungen investieren. 85,7% aller Befragten sehen den steigenden Kostendruck als größte Herausforderung an.
Obwohl mehr als die Hälfte aller Befragten davon ausgeht, dass der Umsatz in ihrer Branche in 2009 gleich bleibt, gibt es innerhalb der einzelnen Branchen signifikante Unterschiede. Industrie-, Konsumgüter und die Automobilbranche sehen 2009 düster entgegen. Bei den Industriegütern erwarten 60%, dass sich die Umsatzsituation in diesem Jahr verschlechtern wird, bei den Konsumgütern sind es 45%, in der Automobilbranche 42,5%. Bei den von der Krise stark gebeutelten Finanzdienstleistern gehen hingegen immerhin 30% davon aus, die Talsohle bereits durchschritten zu haben, und erwarten für 2009 eine Umsatzverbesserung. Auch in der Chemieindustrie setzen 26,7% auf eine Verbesserung, im Gesundheitswesen 25%.
Ein weiteres Ergebnis: Die Budgets verschieben sich in Richtung Online. 39,3% der Befragten wollen ihre Web-2.0-Aktivitäten steigern, 36,7% den Online-Verkauf und 34,3% planen, stärker in Internet-/Online-Werbung zu investieren. Alle Befragten halten Investitionen in die Verbesserung des Kundendialogs (46%) für relevant. Gefolgt von der Verstärkung der Vertriebsaktivitäten (41%) und dem Ausbau von Programmen zur Neukundengewinnung (38,7%). Über alle Branchen hinweg ist eine Überprüfung der Marketingeffizienz geplant.
Udo Klein-Bölting, CEO von BBDO Consulting zieht denn auch ein Resümee, das Mittelständlern altvertraut vorkommen wird: „Die Zeiten der Casino-Ökonomie sind vorbei, viele Unternehmen kehren zu den alten Kaufmannstugenden zurück.“ Trotz der Krise werde nicht zulasten der Zukunft gespart, sondern in Kundendialog und Marketingeffizienz investiert.
(BBDO/ml)