In Deutschland wurde 2006 rund ein Fünftel der gesamten Wertschöpfung der Industrie von Unternehmen erbracht, die zu einer Muttergesellschaft mit Sitz im Ausland gehörten. In der gewerblichen Wirtschaft ohne Kredit- und Versicherungswirtschaft standen 2006 rund 20.000 Unternehmen unter ausländischer Kontrolle. Diese Unternehmen machten zwar nur 1% aller Unternehmen der nichtfinanziellen gewerblichen Wirtschaft aus, erzielten jedoch insgesamt 14% der Bruttowertschöpfung. Diese Zahlen ermittelte das Statistische Bundesamt.
In einzelnen Zweigen der Industrie wurde die Wertschöpfung sogar überwiegend von ausländisch kontrollierten Unternehmen erwirtschaftet: In der Tabakverarbeitung waren beispielsweise ausländisch kontrollierte Unternehmen für 91% der Wertschöpfung verantwortlich. Aber auch in der Mineralölverarbeitung (83%), im sonstigen Fahrzeugbau (54%) – zu dem unter anderem der Schiffbau, der Schienenfahrzeugbau und der Luft- und Raumfahrzeugbau gehören – und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsanlagen (52%) trugen 2006 ausländisch kontrollierte Unternehmen jeweils mehr als die Hälfte zur gesamten Wertschöpfung dieser Zweige bei.
Bei 73% der ausländisch kontrollierten Unternehmen liegt der Sitz der Muttergesellschaft in Europa, bei 58% im gemeinsamen Wirtschaftsraum der Europäischen Union. Zur Wertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen trugen die Unternehmen mit Muttergesellschaften in den USA 24%, in den Niederlanden 14% und in Großbritannien 12% bei.
Die begleitende Studie „Verflechtung deutscher Unternehmen mit dem Ausland steht kostenlos als Download zur Verfügung.