Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau, meldet der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe März 2009. Im Februar sei der Index marginal um 0.1 Punkte von 32.0 auf 32.1 gestiegen. Das sei ein kleiner Silberstreif am Horizont, der aber noch keinen Trend markiere, warnt Dr. Holger Hildebrandt. Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) vor voreiligem Optimismus.
Unternehmen aller Größen, Branchen und Sektoren drosselten im Februar ihre Produktion, allerdings nicht ganz so stark wie im Januar. Dennoch notierte der Teilindex „Leistung“ mit 29.3 Punkten nur geringfügig über dem Allzeit-Tief aus dem Vormonat (27.8). Die Industriebetriebe beklagten einen Rückgang ihrer Exportorders, vor allem aus den USA und Asien. Signifikant ist die weiter nachlassende Nachfrage auf dem Automobilsektor.
Die Industrieunternehmen bauten aufgrund niedriger Produktionsanforderungen so viele Stellen ab wie noch nie seit Umfragebeginn im Jahr 1996. Die Personalverantwortlichen verordneten verstärkt Kurzarbeit, um weitere Entlassungen zu vermeiden.
Unternehmen aller Industriesektoren reduzierten zum sechsten Mal in Folge ihre Einkaufsmengen. Aufgrund der geringen Nachfrage verbilligten sich nochmals die Einkaufspreise für Vormaterialien wie Stahl, Basismetalle und Kraftstoffe. Im Gegenzug sanken die Verkaufspreise auf Rekord-Niveau. Grund: der starke Wettbewerbsdruck. (ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland. |