Chiphersteller Intel stellte gestern 17 neue Intel-Xeon-Prozessoren auf Basis der Intel-Core-Mikroarchitektur offiziell vor, die bisher unter dem Codenamen „Nehalem“ gehandelt wurden. Die Prozessoren sind für den Einsatz in Servern, Workstations und im Embedded-Segment vorgesehen. Intel präsentiert mit dem 10-Gigabit-Ethernet-Controller Intel 82599 außerdem seinen neuesten Netzwerkchip.
Die neuen Chips sind laut Hersteller die größte Weiterentwicklung im Bereich der Server-CPUs, seit Intel vor 14 Jahren mit dem Intel Pentium Pro in dieses Marktsegment einstieg. Intel erwartet, dass bis zum Jahr 2015 mehr als 15 Mrd. Endgeräte mit dem Internet verbunden sein werden. Die neuen Xeon-Prozessoren sollen mit ihrer Anpassungsfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit einen entscheidenden Beitrag bei der Bereitstellung der hierfür notwendigen Infrastruktur leisten.
Mit zukunftsweisenden Technologien wie Intel Turbo Boost, Hyper Threading, Power Gates sowie der optimierten Intel-Virtualisierungstechnik soll die Geschwindigkeit von Servern erheblich verbessert werden. Die Virtualisierungstechnik ist neben dem Prozessor ab sofort auch im Chipsatz und Netzwerkgeräten integriert. Dadurch soll sich die Virtualisierungsgeschwindigkeit im Vergleich zu bisherigen Serverplattformen verdoppeln. Zudem passen die Prozessoren ihre Rechenleistung automatisch den aktuellen Anforderungen laufender Aufgaben an. Mit mehr als 30 Weltrekordmarken in Leistungsbenchmarks soll der Xeon 5500 einen neuen Standard für Leistungsfähigkeit von Zwei-Sockel-Systemen setzen und den Vorgänger Xeon 5400 deutlich übertreffen.
Im Idle-Modus nehmen die neuen CPUs dagegen gerade einmal 10 Watt auf – 60 % weniger als die Xeon-Vorgänger. Die laut Intel besonders intelligente Energieverwaltung soll insgesamt wesentlich zu niedrigen Betriebskosten beitragen. Bereits nach rund acht Monaten sollen sich die Anschaffungskosten eines Xeon 5500 bezahlt gemacht haben.
Mit dem neuen 10-Gigabit-Ethernet-Controller Intel 82599 stellt das Unternehmen eine Netzwerkkomponente vor, die die I/O-Leistung virtualisierter Rechenzentren erheblich verbessern soll. Der Controller ist insbesondere optimiert, um die gesamte Bandbreite der Intel-Xeon-5500-Plattform zu unterstützen, die mehr als 150 % des I/O-Datendurchsatzes vorheriger Generationen zur Verfügung stellen soll.
Die Varianten L5518 und L5508 der neuen Xeon-Reihe wurden speziell für das Kommunikationssegment entwickelt. Diese Embedded-Chips sollen alle Voraussetzungen für den Einsatz in kleinen Gehäusen und Umgebungen mit extremen Temperaturbedingungen bieten. Der Xeon L5518 taktet mit 2,13 GHz und verbraucht 60 Watt, während der L5508 auf Werte von 2,00 GHz und 38 Watt kommt. Für alle Embedded-CPUs bietet Intel einen umfassenden Support von sieben Jahren an.
Mehr als 70 Hersteller – unter anderem Cisco, Dell, Fujitsu Siemens, HP, IBM und Sun Microsystems – wollen laut Intel Systeme auf Basis des Xeon-5500-Prozessors anbieten. Im Laufe des Jahres 2009 erwartet Intel weltweit die Verfügbarkeit von mehr als 200 Systemen. Darüber hinaus unterstützen namhafte Softwareanbieter wie Citrix, IBM, Microsoft, Novell, Oracle, Red Hat, SAP, Sun Microsystems und VMWare die neue Xeon-Plattform.
Die Intel-Xeon-5500-Prozessoren bewegen sich in einem Preissegment von 188 bis 1600 US$ (Preise bei Abnahme von 1000 Stück). Die Ein-Sockel-CPU Intel Xeon 3500 kostet zwischen 284 und 999 US$. Die Embedded-Chips liegen bei 530 US$ für den L5518 und 423 US$ für den L5508. (Quelle: Intel GmbH/GST)