Im Produzierenden Gewerbe und im gesamten Dienstleistungsbereich lagen im vierten Quartal 2008 die Kosten für eine Stunde Arbeit kalenderbereinigt um 3,9% höher als im vierten Quartal 2007. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1997. Im Vergleich zum dritten Quartal 2008 stiegen die Kosten je Arbeitsstunde saison- und kalenderbereinigt um 1,7%. Die durchschnittlichen Kosten pro Stunde Arbeit des Jahres 2008 lagen 2,3% über dem Vorjahresniveau.
Mit einem Plus von 6,7% verzeichnete im vierten Quartal 2008 das Verarbeitende Gewerbe einen besonders hohen Kostenanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hauptgrund war ein konjunkturbedingter Rückgang der Produktion, in dessen Folge Überstunden abgebaut, wöchentliche Arbeitszeiten reduziert und verstärkt Urlaubstage genommen wurden. Ohne diesen Sondereffekt wären die Kosten pro geleisteter Arbeitsstunde im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich um 2,6% gestiegen. Der Anstieg ist aber auch darauf zurückzuführen, dass bereits früher in Tarifverträgen vereinbarte mehrstufige Verdiensterhöhungen erst im vierten Quartal 2008 zur Geltung kamen.
Auf der europäischen Ebene liegen erst Daten für das dritte Quartal vor. Danach verteuerte sich im Vergleich zum dritten Quartal 2007 in Deutschland eine Stunde Arbeit kalenderbereinigt um 2,8% – neben den Werten für Malta, Schweden (jeweils +2,5%) und Großbritannien (+2,7%) ist das die drittniedrigste Wachstumsrate innerhalb der Europäischen Union. Danach folgen Frankreich mit 2,9% und Luxemburg mit 3,3%. Die höchsten Kostensteigerungen für Arbeit hatten Rumänien (+21,2%) und Lettland (+20,5%). In der Europäischen Union war der durchschnittliche Anstieg mit 4,1% deutlich höher als in Deutschland. (Statistisches Bundesamt/ml)