Alles neu macht in Sachen Umweltprämie nicht erst der Mai, sondern bereits der 30. März. Seit diesem Datum nämlich kann die Prämie nicht nur reserviert werden, sie muss auch über das Internet beantragt werden und nicht mehr – wie bisher – per Brief. Letzteres ist nicht unproblematisch, da schließlich nicht jeder einen Internet-Zugang hat bzw. die Unterlagen dazu – wie zwingend gefordert – per PDF einreichen kann, denn dazu benötigt man eine spezielle Software. Wir haben für Sie jedoch eine kostenlose Lösung gesucht und gefunden – vorausgesetzt, Sie besitzen einen Scanner und einen PC.
Um einen Antrag auf Umweltprämie zu stellen, muss man seit 30. März mit dem Webbrowser die Internet-Adresse www.ump.bafa.de anwählen. Da der Andrang enorm ist, raten wir: Werden Sie nicht ungeduldig, wenn der erste Versuch, die Seite zu erreichen, fehlschlägt. Wiederholen Sie den Seitenaufruf so lange, bis das Online-Formular im Browser erscheint. Wir haben in der Redaktion elf Versuche starten müssen, bis es klappte.
Besonders ärgerlich: Selbst wenn die erste Seite erscheint und alle Eingaben gemacht worden sind, kann der Mausklick auf die Weiterleitung zur zweiten Seite des Online-Formulars dazu führen, dass der BAFA-Server wegen Überlastung die Annahme verweigert. Dann sind auch noch alle Eingaben in der ersten Seite verloren. Unser Rat: Alle Eingaben zusätzlich in einem Textdokument speichern, damit Sie im Wiederholungsfall die Daten wenigsten per Cut & Paste in die Felder des Formulars übertragen können.
Das Online-Formular unter der genannten Internet-Adresse dient sowohl zur Beantragung der Prämie als auch zur Reservierung.
Halten Sie bereits vor dem ersten Versuch folgende Daten bereit:
- Zum Antragsteller: Name, Adresse und E-Mail-Adresse
- Zum Altfahrzeug: Fahrzeug-Ident.-Nummer, Hersteller-Bezeichnung und Fahrzeugtyp.
- Zum Neufahrzeug: Datum des Kauf-/Leasing-Vertrags, Hersteller-Bezeichnung und Fahrzeugtyp, Emissionsklasse.
- Vertragskopie: Mit dem Formular muss auch eine Kopie des Kauf- oder Leasing-Vertrags oder der verbindlichen Bestellung eines Neufahrzeugs in Form einer PDF-Datei versandt werden. Halten Sie diese Datei ebenfalls unbedingt vor dem Aufruf des Formulars bereit.
Wir raten in diesem Zusammenhang dazu, schon beim Kauf oder Leasing-Abschluss vom Verkäufer des Neufahrzeugs eine entsprechende PDF-Datei als Vertragskopie zu verlangen. Diesen Service werden demnächst alle Autohäuser anbieten.
Für alle, die bereits einen solchen Vertrag abgeschlossen haben und einen Scanner zum Abscannen der Vertragsseiten, aber keine Software besitzen, die PDF-Dateien erzeugen kann, raten wir zu folgender Lösung (unter Windows XP, Windows 2003 und Vista):
In sieben Schritten zur PDF-Datei
Schritt 1: Laden Sie aus dem Internet die freie und kostenlose Software GPL GhostScript (Download) und installieren Sie diese Software. Sie müssen an den Vorgaben der Software bei der Installation nichts ändern, es sei denn, Sie arbeiten mit einem individuell stark veränderten Windows.
Um GhostScript müssen Sie sich nun nicht mehr kümmern. Es wird ohne Ihr Eingreifen und unsichtbar von Programmen gestartet und eingesetzt, die GhostScript als Postscript- und PDF-Hilfsprogramm brauchen, darunter das nun folgende Programm.
Schritt 2: Laden Sie als Nächstes die kostenlose Software FreePDF XP (Download) aus dem Internet auf Ihren PC herunter und installieren Sie auch diese Software. Danach steht in den Menüs aller Anwendungsprogramme, die einen Ausdruck erlauben, als Drucker der virtuelle Drucker „FreePDF XP“ zur Verfügung. Sie brauchen an den Voreinstellungen auch dieser Software nichts zu ändern. Eine Anpassung der Konfiguration sollten Sie nur vornehmen, wenn Sie sich mit dem PDF-Dateiformat auskennen.
Diese kostenlose freie Software weist zwei Besonderheiten auf: Erstens darf man sie – anders als viele vergleichbare kostenlose PDF-Druckertreiber – ohne kostenpflichtige kommerzielle Lizenz auch in Firmen einsetzen und zweitens kann man mit ihr ohne eine weitere Software mehrere Einzeldokumente bei der PDF-Erstellung in eine PDF-Datei zusammenfassen.
Schritt 3: Scannen Sie den Vertrag Seite für Seite mit Ihrem Scanner ein und legen Sie die gescannten Seiten als einzelne Bilder ab.
Schritt 4: Rufen Sie die Bilder der Vertragsseiten nun in Ihrem Grafikprogramm nacheinander auf. Öffnen Sie das Druck-Menü und wählen Sie als Drucker „FreePDF XP“ aus.
Drucken Sie das erste Bild (erste Seite des Vertrags) in eine PDF-Datei aus. Der Druckertreiber öffnet dazu ein Fenster und fragt Sie nach einem PDF-Profil (unterschiedliche Qualitätsstufen) und einem Dateinamen. Als Qualität für den Prämienantrag reicht die Stufe „Medium Quality“ aus.
Wichtig: Drücken Sie nun den Button „MultiDoc“! Danach verschwindet das Fenster und es passiert scheinbar nichts weiter.
Schritt 5: Rufen Sie das zweite Bild auf und drucken Sie es wie eben beschrieben aus. Dieses Mal und alle weiteren Male erscheint in dem Treiberfenster ein zusätzlicher Button „Sortieren“. Wählen Sie dennoch jedes Mal bis zum vorletzten Bild den Button „MultiDoc“ (zweiter von rechts, siehe Bild unten).
Schritt 6: Beim letzten Bild wählen Sie im Treiberfenster den Button „Sortieren“. Daraufhin erscheint ein Fenster, in dem in Form einer Liste alle bis dahin ausgedruckten Seiten zu sehen sind. Prüfen Sie, ob in der Liste die bisher gedruckten Seiten in der richtigen Reihenfolge aufgeführt sind. Mit Pfeiltasten können Sie nachträglich die Reihenfolge ändern, wenn nötig.
Haben Sie versehentlich auch beim letzten Bild „MultiDoc“ statt „Sortieren“ gedrückt, ist das kein Beinbruch. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol des Treibers rechts in der Windows-Leiste (Tray). Es erscheint ein Menüpunkt „FreePDF XP Dialog anzeigen“.
Klicken Sie den Eintrag an und es erscheint das bereits gewohnte blaue Treiberfenster. Wählen Sie nun den Button „Sortieren“.
Schritt 7: Stimmt die Reihenfolge, klicken Sie auf das kleine Diskettensymbol rechts unten im Fenster mit der Liste der Seiten. Das Fenster wird geschlossen.
Jetzt sehen Sie wieder das blaue Treiberfenster. Klicken Sie nun auf den Button „Ablegen“ oder den Button „Auf Desktop“ und die Software speichert eine komplette PDF-Datei mit allen Vertragsseiten am gewünschten Speicherort.
Diese Datei können Sie nun mit dem Adobe Reader (Download) oder einem anderen PDF-Viewer kontrollieren und anschließend, wie gefordert, mit dem Antragsformular zum BAFA hochladen.
Übrigens ist ein Antrag auf dem Postweg per Papier nicht mehr zulässig, es sei denn, Sie hatten vor dem 30. März bereits alle geforderten Papiere vorliegen. Dann können Sie bis zum 12. April diese auf dem Postweg einreichen und kommen sogar noch vor den Reservierungen vom 30. März und später zum Zug. (ml)
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