Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im Februar 2009 um real 49 % unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) heute mit. Besonders heftig traf es das Auslandsgeschäft. Während das Inlandsgeschäft im Vergleich zum Vorjahresniveau um 45 % sank, reduzierte sich die Auslandsnachfrage um volle 50 %. Im ausgeglicheneren Dreimonatsvergleich Dezember bis Februar ergibt sich zum Vorjahr ein Minus von 44 % (Inlandsaufträge: -38 %; Auslandsaufträge: -46 %). Für 2009 rechnet der VDMA nun mit einem Rückgang der Produktion um 10 bis 20 %.
Der VDMA nahm damit anlässlich der Veröffentlichung dieser jüngsten Auftragseingangszahlen seine Anfang Februar veröffentlichte Produktionsprognose von -7 % zurück. Die Volkswirte des VDMA rechnen für 2009 nun mit einem Produktionsrückgang im Maschinenbau um reale 10 bis 20 %.
Bereits nach sechs Wochen eine Prognose derart drastisch korrigieren zu müssen, sei extrem unbefriedigend, kommentierte VDMA Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse die Korrektur. Der Entschluss – entgegen früherer Strategie – nun mit einer Bandbreite zu arbeiten, sei wiederum nötig, um „der heterogenen Entwicklung in den einzelnen Teilbranchen des Maschinenbaus Ausdruck zu verleihen.“
Der nahezu kollektive Einbruch von Auftragseingang und Umsatz im Maschinenbau und bei seinen Kunden zeige zudem, so Hesse weiter, dass das entscheidende Problem das Thema Finanzierung und Liquidität sei. Er begrüße daher das Umdenken der Bundesregierung bei der Frage der Krisen verschärfenden Wirkung von Gegenfinanzierungsmaßnahmen der Unternehmensteuerreform 2008. (VDMA/ml)